Bundesregierung schafft neue Plattform zur Vernetzung der Branche

| Politik Politik

Um die nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung und die Wirtschaftskraft des Tourismus zu stärken, entwickelt die Bundesregierung die Nationale Tourismusstrategie (NTS) weiter und schafft eine neue Plattform zur Vernetzung der Branche und weiterer wichtiger Akteure des Tourismus. Die Bundesregierung möchte hier einen Dialogprozess koordinieren. Er soll helfen, vielversprechenden Initiativen des Tourismus zur Fachkräftesicherung, Digitalisierung und klima- und umweltfreundlichen Ausrichtung zu mehr Breitenwirkung zu verhelfen. Die Plattform nimmt nun ihre Arbeit auf.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Dieter Janecek: „Zukunftsfähiger Tourismus fußt auf einer Reihe von Voraussetzungen. Er braucht ein intaktes Klima und eine saubere Umwelt, damit Destinationen für Reisende attraktiv bleiben. Er braucht motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für guten Service und menschliche Begegnungen sorgen. Digitale Lösungen bieten hier viele Perspektiven. Und nicht zuletzt müssen wir die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die vielen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen in der Tourismusbranche erfolgreich und unbelastet von unnötiger Bürokratie wirtschaften können."

"Diese Voraussetzungen kann die Bundespolitik nicht allein verwirklichen. Hier ist auch die Branche selbst gefordert – zum Beispiel, wenn es darum geht, gute Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden zu gewährleisten. Daneben müssen alle Tourismusakteure über die föderalen Ebenen hinweg zusammenarbeiten, um zukunftsfähige Lösungen auf den Weg zu bringen und andere davon profitieren zu lassen. Genau hier wollen wir ansetzen und die Nationale Tourismusstrategie zusammen mit allen Stakeholdern weiterentwickeln. Hier setzen wir im Bundeswirtschaftsministerium mit der Fortschreibung der Nationalen Tourismusstrategie an, die wir über die Nationale Plattform Zukunft des Tourismus organisieren - eine Dialog- und Strategieplattform, in der wir Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft an einen Tisch holen.“

Ausgangspunkt dafür ist das von der Bundesregierung im September 2022 veröffentlichte Arbeitsprogramm zur NTS. Darin finden sich bereits Maßnahmen und Projekte aus den Bundesressorts, von denen die Tourismuswirtschaft auf ihrem Weg in die Zukunft profitieren kann. Ein Beispiel ist die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW), die der Entwicklung ländlicher Regionen dienen soll.

Von den GRW-Mitteln profitiert auch der Tourismus. In den letzten fünf Jahren entfiel ungefähr ein Fünftel der GRW-Mittel auf insgesamt rund 1.500 touristische Vorhaben. Dabei werden sowohl touristische Betriebe direkt gefördert, als auch die touristische Infrastruktur wie z. B. Informationszentren, Kur- und Strandpromenaden, Bädereinrichtungen, Rad- und Wanderwege oder kulturelle Einrichtungen. Ein anderes Beispiel ist das NETZWERK „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“. Gerade der Tourismussektor bietet für geflüchtete Menschen in Deutschland zahlreiche Beschäftigungsperspektiven. Weitere Bundesmaßnahmen, von der die Tourismuswirtschaft profitiert: der Ausbau von Rad- und Schienenwegen, das Förderprogrammen des Bundes für kleine und mittlere Unternehmen, von denen sich viele auch in der Tourismusbranche finden.

Ziel der Nationalen Plattform ist es, vielversprechende Initiativen nicht nur des Bundes, sondern auch der Länder, der Branche und der Wissenschaft zu identifizieren und weiterzuentwickeln, Hindernisse bei ihrer Umsetzung abzubauen und zu verzahnen. Dazu zählt unter anderem der Deutsche Klimafonds Tourismus, der Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative ist. Dieser hilft dabei, gemeinsame Datengrundlagen und Standards zu etablieren, die den Klimaschutz für Unternehmen und Reisende transparenter und damit leichter machen.

Ein weiteres Beispiel: Das vom BMWK geförderte Mittelstand-Digital Zentrums Tourismus will die Plattform nutzen, um seine Angebote bekannter und nutzbarer machen. Das Zentrum bietet u. a. praktische Zugänge zu Informationen, digitalen Technologien und Tools für unterschiedliche Nutzergruppen - von familiengeführten Unterkunftsbetrieben über Reisebüros bis hin zu Start-ups – an. Auch aus dem Bereich des Outbound-Tourismus werden lohnenswerte Initiativen verfolgt. So sollen bei internationalen Destinationen für deutsche Reisende attraktive Angebote identifiziert, entwickelt und vermarktet werden, die ihr Reiseverhalten berücksichtigen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.

Der Meldeschein soll künftig nicht mehr von Gästen mit deutscher Staatsangehörigkeit ausgefüllt und unterschrieben werden. Der Deutsche Tourismusverband und der Deutsche Heilbäderverband fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist.

Die Bundesregierung hat einen Vorschlag der Ampel-Fraktionen aufgegriffen, der den bürokratischen Aufwand für Arbeitgeber etwas reduzieren soll. So sollen etwa Arbeitsverträge künftig vollständig digital abgeschlossen werden können.

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: Hier werde eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen, so der Dehoga.