Eckpunkte zur nationalen Tourismusstrategie beschlossen

| Politik Politik

Die Bundesregierung will der Tourismusbranche beim doppelten Neustart nach der Corona-Krise beistehen. «Insbesondere möchte die Bundesregierung die Branche dabei unterstützen, ihren eigenen Beitrag zu einer möglichst raschen Transformation hin zur Klimaneutralität zu leisten», sagte die Tourismuskoordinatorin der Bundesregierung, Claudia Müller, in Berlin. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die Eckpunkte zur Weiterentwicklung der nationalen Tourismusstrategie.

Dabei geht es um die Zukunftsthemen Klimaneutralität sowie Umwelt- und Naturschutz, Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus. Sie sollen als Schwerpunkte in das geplante Arbeitsprogramm der Bundesregierung einfließen, das noch in diesem Jahr vorgestellt werden soll.

Die Vorgängerregierung hatte bereits 2019 eine nationale Tourismusstrategie beschlossen. Konkrete Maßnahmen sollten in Zusammenarbeit auch mit den Bundesländern erarbeitet werden. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 war zunächst jedoch Krisenbewältigung angesagt. Die Corona-Beschränkungen hatten die Branche besonders hart getroffen.

Der Deutsche Tourismusverband begrüßte die beschlossenen Eckpunkte. «Jetzt muss es zügig an die Erarbeitung der konkreten Maßnahmen gehen», sagte Verbandsgeschäftsführer Norbert Kunz. «Die Eckpunkte stimmen positiv, dass die Koalition ihr angekündigtes tourismuspolitisches Arbeitsprogramm umsetzt.» (Tageskarte berichtete)

Der Deutsche Reiseverband (DRV) begrüßte, dass die Bundesregierung im weiteren Prozess den Dialog mit der Reisewirtschaft suchen wolle. Zugleich forderte der Verband, der vor allem Reisebüros und Veranstalter vertritt, In- und Auslandsreisen müssten gleichermaßen betrachtet werden. «Tourismus ist nicht nur Deutschlandtourismus. Dem muss die Tourismusstrategie Rechnung tragen», sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.