Familienunternehmer kritisieren CDU-Steuervorschläge

| Politik Politik

Der Verband der Familienunternehmer hat Steuervorschläge aus der CDU kritisiert. Der Präsident der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée, warnte am Donnerstag bei einer Tagung in Berlin vor einem «steuerpolitischer Blindflug». Eben-Worlée sagte: «Das Ganze hat von vorne bis hinten einen kranken Fuß und schadet den Unternehmen, falls es kommen sollte.» Die Pläne würden für die Unternehmer eine kräftige Steuererhöhung bedeuten.

Im ersten Entwurf eines Arbeitspapiers einer Fachkommission der CDU zur Erarbeitung eines neuen Grundsatzprogramms wird eine Steuerreform gefordert. So heißt es in dem Papier, zu einem leistungsgerechten Steuersystem gehöre eine faire Besteuerung von Erbschaften. Das bestehende System der Erbschaftsteuer sei zu kompliziert, bürokratisch und anfällig für missbräuchliche Steuergestaltung. Vorgeschlagen wird ein einheitlicher niedriger Erbschaftsteuersatz von zehn Prozent auf das gesamte übertragende Vermögen unter der Berücksichtigung von persönlichen Freibeträgen, der für alle Erbschaften gleichermaßen gelte.

Weiter heißt es in dem Papier, die Steuerbelastung sowohl für Kapital- wie für Personengesellschaften für Gewinne, die im Unternehmen verbleiben, solle auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau von maximal 25 Prozent gedeckelt werden. Zudem solle die «hart arbeitende Mitte» entlastet werden und dazu der Einkommensteuertarif spürbar abgeflacht werden. Im Gegenzug könne kann der Steuersatz für Spitzenverdiener für besonders hohe Einkommen steigen.

Eben-Worlée kritisierte vor allem die Vorschläge zur Erbschaftsteuer. Bei einer Umsetzung der Pläne stünde die Nachfolge in Familienunternehmen «auf der Kippe». Er forderte außerdem die Bundesregierung zu einem Abbau von Bürokratie auf. «Wir leiden unter einer nie da gewesenen Bürokratieflut.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Landtag beschließt eine Fülle von Verboten beim Konsum von Cannabis im Freistaat. Kritiker sehen in dem neuen Gesetz Hysterie und fordern ein Ende des Kulturkampfs. Die Wiesn-Wirte zeigen sich zufrieden.

Das Bundeskabinett verschärft das Luftsicherheitsgesetz, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten. Stimmt der Bundestag zu, sind künftig auch Freiheitsstrafen möglich.

Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) zugestimmt. Das Gesetz tritt damit am 1. August in Kraft. Vom DEHOGA kommt Zuspruch aber auch Kritik.

Die Ampel will mit steuerlichen Vorteilen Fachleute nach Deutschland locken. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. Auch die Bevölkerung steht dem Vorhaben mehrheitlich kritisch gegenüber.

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.