Finanzieller Ausgleich: Altmaier sieht EU bei US-Strafzöllen auf Wein gefordert

| Politik Politik

Der von Winzern geforderte finanzielle Ausgleich für US-Strafzölle auf deutschen Wein sollte, nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), in Brüssel behandelt werden. «Die Frage von etwaigen Ausgleichsmaßnahmen betrifft aus meiner Sicht die europäische Ebene», schrieb Altmaier in einem Antwortbrief an den rheinland-pfälzischen Weinbauminister Volker Wissing (FDP), der in Auszügen der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte das Magazin «Der Spiegel» darüber berichtet.

Die USA haben im Oktober einen um 25 Prozent erhöhten Zoll auf deutschen Wein verhängt. Betroffen ist auch Wein aus Frankreich, Spanien und Großbritannien. Hintergrund ist die Entscheidung der Welthandelsorganisation (WTO), wonach die USA wegen unzulässiger EU-Subventionen für den Flugzeughersteller Airbus Strafzölle auf Importe im Wert von 7,5 Milliarden Dollar erheben dürfen.

Wissing plädierte daraufhin in einem Brief an Altmaier für Ausgleichsmaßnahmen. Die zusätzlichen Zölle erschwerten Exporte in die USA. Damit werde «eine Reihe rheinland-pfälzischer Weinbaubetriebe in ihrer Existenz gefährdet», hieß es in dem Schreiben aus Mainz. Der Unmut in den betroffenen ländlichen Regionen wachse, «zumal hier ein industriepolitischer Konflikt auf dem Rücken von Landwirten und Winzern ausgetragen wird». Es sei nachvollziehbar, wenn dies in der Branche als zutiefst ungerecht empfunden werde.

Die deutsche Landwirtschaftspolitik sei durch europäische Vorgaben und eine enge Abstimmung mit den europäischen Partnern geprägt, betonte Altmaier in seiner Antwort. «Dementsprechend finden hierzu auf europäischer Ebene bereits Diskussionen statt.» Der Bundeswirtschaftsminister füge hinzu: «Dabei sollte aber auch der Grundsatz der Geschlossenheit und Solidarität innerhalb der EU berücksichtigt werden.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.