Gastgewerbe in Hessen pocht auf Lockerungen

| Politik Politik

Die Corona-Pandemie macht dem hessischen Gastgewerbe weiter zu schaffen. Die Buchungslage und der Ausblick für das laufende Jahr seien verhalten, teilte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Hessen, Kerstin Junghans, der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.

«Die Lockerungen, die zum Beispiel seit Montag im Einzelhandel gelten, müssen auch in unserer Branche ankommen.» Das Gastgewerbe sei kein Pandemietreiber. Daher fordere man umgehend zumindest 3G in der Innengastronomie und Hotellerie sowie die Abschaffung von 2G in den Außenbereichen.

Derzeit gilt in der Innengastronomie das 2G-Plus-Modell. Demnach haben nur Menschen Zutritt, die geimpft und genesen sind und zusätzlich einen Negativtest vorweisen können oder geboostert sind.

Die schwierige Lage der Branche hatte sich auch in einer Konjunkturumfrage des hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) niedergeschlagen. Demnach schätzen 75 Prozent der Betriebe im hessischen Gastgewerbe ihre Lage als schlecht ein, nur 28 Prozent erwarteten eine Verbesserung. Die geltenden Corona-Regeln treffe diese Betriebe hart, erklärte der HIHK. Besser werde es erst mit einem Ende von 2G-Plus.

In den kommenden Tagen will das Gastgewerbe in Hessen die Politik mit einer Aktion auf seine Anliegen aufmerksam machen. Dass die Branche «in Bezug auf Lockerungen wieder einmal vergessen worden ist, ist nicht mehr hinnehmbar», hieß es in einer Dehoga-Mitteilung dazu. Geplant sei, die Betriebe oder einen Teil davon vom 12. bis 15. Februar in roter Farbe zu beleuchten. Zudem sollten sie ihre regionalen Landtags- und Bundestagsabgeordneten in Vorbereitung der nächsten Bund-Länder-Beratungen am kommenden Mittwoch (16. Februar) ansprechen oder anschreiben. «Die Mandatsträger sollen verstehen: Wenn das Gastgewerbe ausblutet, bricht's dem Ort das Herz», hieß es. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.