„Fünf bis sieben Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme von Auszubildenden im erlernten Beruf nach erfolgreich bestandener Ausbildung und Arbeitszeitentlastung. Das empfehlen wir unseren Tarifkommissionen für die kommenden Tarifverhandlungen in Lebensmittelindustrie und -handwerk, in der Brau- und sonstigen Getränkewirtschaft, in Backindustrie und -handwerk und dem Hotel- und Gastgewerbe. Ein Viertel aller Beschäftigten in diesen Branchen ist über 55 Jahre. Der Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte wird mit dem vollständigen Renteneintritt der Boomer-Generation nur noch härter. Unternehmen, die das verstehen und jetzt schon gemeinsam mit uns daran arbeiten, attraktive Arbeitsplätze zu gestalten, werden klar im Vorteil sein", so hat Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die am Mittwoch vom Hauptvorstand der Gewerkschaft einstimmig beschlossene Tarifpolitische Empfehlung 2025 kommentiert.
Für alle NGG-Branchen sollen von den Tarifkommissionen Lohnerhöhungen von fünf bis sieben Prozent bei einer Laufzeit der Tarifverträge von zwölf Monaten gefordert werden. Alle tariflichen Einstiegslöhne sollen bei mindestens 14,50 Euro pro Stunde liegen.
Freddy Adjan: „Die sinkende Inflationsrate erweckt den falschen Eindruck, dass auch die Verbraucherpreise sinken. Im Gegenteil: Das allgemeine Preisniveau ist um 20 Prozent gestiegen, Nahrungsmittel kosten heute sogar über 30 Prozent mehr als vor drei Jahren. Wer jetzt am Lohn spart, bremst die deutsche Wirtschaft aus.“
Auch für junge Menschen in Ausbildung will die Gewerkschaft NGG Verbesserungen durchsetzen: 2025 sollen die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro je Ausbildungsjahr steigen. Besonders wichtig ist der Gewerkschaft die Jobsicherheit für junge Menschen. Adjan: „Wer seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, sollte nicht um seine Zukunft bangen müssen. Wir fordern die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf nach der Ausbildung. Davon profitieren alle, denn wer gut ausbildet, hat hinterher auch gute Arbeitskräfte.“ Der Wettbewerb um Auszubildende sei in vielen NGG-Branchen schon heute hart.