Inzidenz 800? - Spahn warnt vor deutlicher Zunahme der Corona-Fälle

| Politik Politik

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Bevölkerung gemahnt, angesichts steigender Corona-Zahlen Schutzmaßnahmen nicht zu vernachlässigen. Wenn sich die Inzidenz weiter alle zwölf Tage verdoppele, könne im September die Marke von 400 und im Oktober die von 800 überschritten werden, sagte der Bundesgesundheitsminister. Alle miteinander müssten sich die Frage stellen, «wollen wir das passieren lassen». Angesichts der Infektionslage verlängerte die Bundesregierung die bestehenden Corona-Regeln für Einreisende bis zum 10. September.

Spahn wies darauf hin, wie wichtig es sei, Schulen und Kitas in einem Umfeld niedriger Ansteckungen zu öffnen. Er rief dazu auf, die bekannten Maßnahmen einzuhalten. «Es geht darum, Maske im Innenraum tragen. Sich regelmäßig testen lassen. Wenn man noch nicht geimpft ist, sich impfen lassen», sagte er. «Wir entscheiden jetzt, jetzt in diesen Tagen des Julis darüber, wie September, Oktober, November werden.»

 

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete Mittwochmorgen (Stand 4.36 Uhr) eine Inzidenz von 11,4. Am Vortag betrug der Wert noch 10,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 2203 Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 1548 gelegen.

Inzwischen sind laut RKI 47,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Am Dienstag wurden demnach 572 482 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun rund 39,3 Millionen Menschen vollständig geimpft. Rund 50,1 Millionen (60,2 Prozent) erhielten mindestens eine Impfdosis.

«In keinem anderen Land Europas sind damit mehr Menschen geimpft als in Deutschland», schrieb Spahn auf Twitter. Das reiche jedoch noch nicht, um die Delta-Variante des Virus einzudämmen.

Mit Blick auf das Ausland verlängerte die Bundesregierung derweil die bestehenden Corona-Regeln für Einreisende bis zum 10. September, verabschiedete aber auch Erleichterungen bei der Quarantäne-Pflicht. Das geht aus einem Kabinettsbeschluss zur Einreiseverordnung hervor, den Spahn am Mittwoch vorstellte.

So können vollständig Geimpfte, die aus sogenannten Virusvariantengebieten einreisen, künftig ihre Quarantäne vorzeitig beenden, wenn sie nachweisen, dass ihr Impfschutz gegen die jeweilige Virusvariante wirksam ist. Das ist gemäß der neuen Verordnung dann der Fall, wenn das RKI die Wirksamkeit gegen die Virusvariante festgestellt und auf seiner Internetseite bekannt gegeben hat. Bislang galt auch für vollständig Geimpfte, die aus solchen Gebieten einreisen, eine strikte Quarantänepflicht.

Eine weitere Neuerung sieht vor, dass eine Verkürzung der 14-tägigen Quarantäne möglich ist, wenn ein Virusvariantengebiet zum Hochinzidenz-Gebiet heruntergestuft wird, während sich Rückkehrer noch in Quarantäne befinden. Dann sollen für das Ende der Quarantäne künftig die Regeln für Hochinzidenzgebiete gelten. Die neuen Regeln treten mit dem Auslaufen der alten Verordnung am 28. Juli in Kraft.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mit einem Aktionsplan wollen Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Kinder- und Jugendreisen stärken. Zunächst soll der Fokus auf der Teilhabe von sozial Benachteiligten sowie der Demokratieförderung und der Bildung im Bereich des nachhaltigen Reisens liegen.

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz werden auch Gastronomen und Hoteliers dazu verpflichtet, Anforderungen einzuhalten, wenn ihre Produkte oder Dienstleistungen in den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen. Darunter können auch Tisch- und Hotelreservierungen fallen.

Ihre harte Gangart gegen Cannabis-Konsum hat die Staatsregierung immer wieder betont. Strengere Regeln gelten im Freistaat aber erst jetzt - unter anderem auf Volksfesten und in Gaststätten.

Das Segment Alkoholfreier Wein ist zurzeit das Einzige, das weltweit ansteigt. Gleichzeitig gibt es in der Weinverordnung einige Regelungen, die die Vermarktung alkoholfreier Weine von Weingütern mit Trauben aus der Region erschweren.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. Dem Abschluss waren lange Verhandlungen vorausgegangen. Die Gewerkschaft dachte sogar über Warnstreiks nach und wurde dafür von Dorint-Boss Iserlohe scharf kritisiert.

Der Essenslieferant Delivery Hero mit Hauptsitz in Berlin steht schon länger im Fokus der EU-Wettbewerbshüter. Nun leitet Brüssel den nächsten Schritt ein. Eine Strafe von mehr als 400 Millionen ist möglich.

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Landtag beschließt eine Fülle von Verboten beim Konsum von Cannabis im Freistaat. Kritiker sehen in dem neuen Gesetz Hysterie und fordern ein Ende des Kulturkampfs. Die Wiesn-Wirte zeigen sich zufrieden.