Künftig Bettensteuer in Potsdam auch von Geschäftsreisenden?

| Politik Politik

Die Stadt Potsdam möchte die Bettensteuer auch auf beruflich veranlasste Übernachtungen ausweiten. Beim Dehoga kamen die Pläne nicht so gut an: „Die Ankündigung der Stadtverwaltung, die Bettensteuer zum 1. Januar 2024 auf betriebliche Übernachtungen auszudehnen, trifft auf fassungsloses Kopfschütteln und Unverständnis unter den Potsdamer Beherbergungsunternehmen“, zitierte der Tagesspiegel den Verband in Potsdam.

Die Stadtverwaltung hatte zuvor einen Vorschlag zur Änderung der entsprechenden Steuersdtveratzung zum Beschluss vorgelegt. Im März wurde dann der Oberbürgermeister beauftragt, die Ausweitung auf Geschäftsreisen zu prüfen. Die Stadtverwaltung hofft dadurch auf Mehreinnahmen von rund 800.000 bis zu einer Million Euro pro Jahr.

Der Aufwand zur Umsetzung für ihre Häuser sei groß und zwei Monate bis zum Beginn seien knapp bemessen, erklärte Claudia Thom-Neumann, Geschäftsführerin des Landhotels Potsdam und Vorsitzende des Potsdamer Dehoga-Kreisverbandes laut Tagesspiegel. Sie hätte sich gewünscht, dass eine transparente Nutzung der Steuergelder, welche die Hotellerie nun zusätzlich für die Stadt erwirtschafte, auch entsprechend für den Tourismus verwendet werde.

Das sieht die Stadt anders. Durch die Neuregelung werde der administrative Aufwand im Besteuerungsverfahren deutlich vereinfacht, so die Übeerzeugung. Schließlich wären künftig gesodnerte Belege als Nachweis für eine Geschäftsreise nicht mehr nötig.

Der Dehoga kritisierte weiter, dass man die Branche vor vollendete Tatsachsen gestellt habe, anstatt zuvor das Vorhaben zu diskutieren. So verunsichere man eine Branche, die derzeit um die Mehrwertsteuersenkung kämpfe und mit Einnahmeausfällen und Kostensteigerungen umgehen müsse. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.

Das Handelsblatt hat eine interne Aufstellung aus dem Finanzministerium, die Sparvorschläge in Höhe von neun Milliarden Euro vorsieht, veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste: die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen. Nach Gesprächen mit politisch Verantwortlichen stellt der DEHOGA die Dinge richtig.

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ausgesprochen. Sie verwiesen erneut auf eine entsprechende EU-Richtlinie.