Finanzminister Christian Lindner hat sich in einem Interview als Liebhaber von Biergärten und deftigem Essen geoutet. «Ich bin ein großer Sauerkraut-Fan und die Beilage ist fast egal, wobei ich Nürnberger präferiere – was aber keine politische Aussage ist», sagte der FDP-Chef der «Münchner Abendzeitung». Biergärten könne er durchaus etwas abgewinnen: «Mir gefällt die Gemütlichkeit und ich mag Herzhaftes», sagte der Finanzminister.
Im Interview ließ er zugleich Sympathie dafür erkennen, auf Essen im Restaurant weiterhin einen reduzierten Mehrwertsteuersatz anzusetzen. Letztlich müsse darüber aber der Bundestag als Haushaltsgesetzgeber entscheiden.
Ähnlich hatte er sich bereits vor einigen Tagen geäußert: Die abschließende Entscheidung treffe der Haushaltsgesetzgeber, also das Parlament, im November, so der FDP-Politiker am Sonntag beim Tag der offenen Tür in seinem Ministerium in Berlin. Er selbst habe keinen Einfluss mehr darauf. Berücksichtigt werde dabei auch die Schätzung der Steuereinnahmen im Herbst (Tageskarte berichtete).
Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie war in der Corona-Pandemie von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Angesichts der Energiekrise wurde die Regelung bis Ende 2023 verlängert, droht nun aber auszulaufen. «Ich habe vielfach gesagt, dass ich Sympathie für eine Verlängerung habe», erklärte Lindner. (dpa)