NGG fordert Erhöhung der Löhne in Hotels und Restaurants im um 5 bis 6,5 Prozent in 2022

| Politik Politik

Für die Tarifrunde 2022 hat der Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) heute eine tarifpolitische Empfehlung beschlossen. Die Gewerkschaft verlangt Lohnsteigerungen im Hotel- und Gaststättengewerbe um 5 bis 6,5 Prozent im Jahr 2022.

Darüber hinaus fordert die NGG Einstiegsentgelte, die oberhalb von 12 Euro liegen, sowie eine deutliche Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur betrieblichen Altersvorsorge.

„Arbeitszeitmodelle mit Wahloptionen und mehr freier Zeit können ein Weg sein, die Arbeitsbelastung für die Menschen zu verringern. Wir prüfen, wo und wie wir in Tarifverhandlungen solche Modelle auch in den NGG-Branchen einfordern können“, sagt Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender.

Für die junge Generation, die ausgebildet wird, fordert der Hauptvorstand, dass die Ausbildungsvergütungen vorrangig in Festbeträgen erhöht werden, die Arbeitgeber einen monatlichen Zuschuss zu den Fahrtkosten für den Berufsschulbesuch zahlen und Auszubildende im erlernten Beruf nach ihrer erfolgreichen Ausbildung unbefristet übernommen werden.

Freddy Adjan: „Weite Teile der Lebensmittelindustrie sind bislang gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Es gab wie in den Vorjahren satte Gewinne für Inhaber oder Aktionäre. Und das alles in einer Zeit, in der die Menschen, die für Produktion, Umsatz und Profite sorgen, sich am Arbeitsplatz und auf dem Weg dahin dem Risiko der Corona-Infektion aussetzen. Ohne diesen hohen Einsatz wären die Supermarktregale leer geblieben. Deshalb fordern wir selbstbewusst eine deutliche Erhöhung der Löhne und Gehälter. Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir sehr streikfreudige Mitglieder haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit viel Kraft und Mut in das Tarifjahr 2022 gehen werden. Zusätzlich bekommen wir mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro endlich Bewegung in den Niedriglohnbereichen und bei den Einstiegslöhnen. Die NGG hat jahrelang für den gesetzlichen Mindestlohn gekämpft und fordert seit langem eine kräftige Anhebung. Dort, wo wir noch Tariflöhne haben, die von einem Mindestlohn von 12 Euro betroffen sein werden, wie zum Beispiel im Gastgewerbe, wollen wir neue Entgelte oberhalb von 12 Euro und eine deutliche Anhebung aller anderen Lohnstufen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.