Pflege, IT, Tourismus: Österreich will Zuzug für Fachkräfte erleichtern

| Politik Politik

Österreich will den Zuzug von Fachkräften von außerhalb der EU deutlich erleichtern. Eine entsprechende Reform kündigte Arbeitsminister Martin Kocher am Donnerstag in Wien an. Anlass ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie die demografische Entwicklung.

«Die Zahl der offenen Stellen ist auf einem Rekordniveau», sagte Kocher. Ziel sei, die Verfahren für die sogenannte Rot-Weiß-Rot-Karte als Zutrittsvoraussetzung für den Arbeitsmarkt einfacher und schneller zu machen, so der Arbeitsminister. Das gelte besonders für Pflege- und Gesundheitsberufe sowie den IT-Bereich. Auch die Betriebe im Tourismus sollen von der Reform profitieren. Saisonkräfte könnten nach wenigen Jahren eine Rot-Weiß-Rot-Karte erhalten.

Es gehe darum, das potenzielle Wachstum nicht durch einen Mangel an Fachkräften zu beeinträchtigen, sagte Kocher. 88 Prozent der Betriebe klagten, dass ihnen der Mangel an Fachkräften stark zusetze, sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.

«Wir entrümpeln, wir beschleunigen und modernisieren die Anforderungen an die Rot-Weiß-Rot-Karte». Für kurze Arbeitsaufenthalte wird ein unkompliziertes Verfahren eingerichtet, mit dem unter anderem Spezialistinnen und Spezialisten im IT-Bereich und im Maschinenbau für bis zu sechs Monate nach Österreich kommen können. Sie benötigten dazu nur ein Visum und eine Beschäftigungsbewilligung. Viele Unternehmen hatte auf eine Reform des Arbeitsmarkt-Zugangs gedrängt.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Essenslieferant Delivery Hero mit Hauptsitz in Berlin steht schon länger im Fokus der EU-Wettbewerbshüter. Nun leitet Brüssel den nächsten Schritt ein. Eine Strafe von mehr als 400 Millionen ist möglich.

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Landtag beschließt eine Fülle von Verboten beim Konsum von Cannabis im Freistaat. Kritiker sehen in dem neuen Gesetz Hysterie und fordern ein Ende des Kulturkampfs. Die Wiesn-Wirte zeigen sich zufrieden.

Das Bundeskabinett verschärft das Luftsicherheitsgesetz, um radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abzuhalten. Stimmt der Bundestag zu, sind künftig auch Freiheitsstrafen möglich.

Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) zugestimmt. Das Gesetz tritt damit am 1. August in Kraft. Vom DEHOGA kommt Zuspruch aber auch Kritik.

Die Ampel will mit steuerlichen Vorteilen Fachleute nach Deutschland locken. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. Auch die Bevölkerung steht dem Vorhaben mehrheitlich kritisch gegenüber.

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.