Schweiz schränkt Gastronomie und Freizeit ein

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Die Schweiz hat nach stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen neue Beschränkungen für das öffentliche und soziale Leben verhängt. Bars und Restaurants müssen abends um 23 Uhr schließen, Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sowie sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten mit mehr als 15 Personen sind untersagt, wie der Bundesrat in Bern am Mittwoch erklärte. Tanzlokale werden völlig geschlossen, die Maskenpflicht wird ausgedehnt. Die Maßnahmen gelten ab Donnerstag und sind zeitlich unbefristet.

Am Mittwoch hatten die Schweiz und Liechtenstein 8616 Neuinfektionen in 24 Stunden verzeichnet, erneut ein deutlicher Anstieg in den zwei Ländern mit zusammen rund 8,6 Millionen Einwohnern. 28 Prozent aller Corona-Tests waren positiv. Zur Ergänzung der bereits jetzt voll ausgelasteten Laborkapazitäten von rund 30 000 PCR-Tests am Tag sollen ab kommender Woche auch 50 000 Antigen-Schnelltests pro Tag bereitstehen.

Maskenpflicht teilweise auch im Freien

Die bereits bestehende Maskenpflicht wird ausgedehnt. Neu muss auch in Aussenbereichen von Einrichtungen und Betrieben eine Maske getragen werden, wie zum Beispiel vor Restaurants oder an Weihnachtsmärkten. Die Maskenpflicht gilt auch in belebten Fussgängerbereichen in Städten und Dörfern zu Ladenöffnungszeiten und überall dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Einreisende müssen nur noch in Quarantäne, wenn sie aus einem Gebiet kommen, dessen sogenannte 14-Tages-Inzidenz - die Zahl der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle pro 100 000 Einwohner in dem Zeitraum - mehr als 60 Fälle über dem der Schweiz liegt. Am Mittwoch lag der Wert in der Schweiz und Liechtenstein bei 762,5, in Deutschland im Vergleich dazu laut EU-Gesundheitsagentur ECDC bei 156,2. «Die Schweiz ist jetzt ein Hotspot auf europäischem Gebiet», sagte Bundesrat Alain Berset. (dpa)


 

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