Thüringen fordert klare Vorgaben für Corona-Hotspots

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Das Thüringer Gesundheitsministerium hält für eine mögliche Weiterführung bestimmter Corona-Schutzmaßnahmen in den Bundesländern konkrete und klare Vorgaben vom Bund für notwendig.

Diese seien vor allem wichtig für die Landtage, wenn diese über eine Verlängerung entscheiden müssten, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag vor einer Schaltkonferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Dort soll es am Montagnachmittag unter anderem um Corona-Hotspotregelungen gehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte angekündigt, den Ländern vier Kriterien zur Bestimmung von Hotspots vorzuschlagen.

Ein Kriterium soll Lauterbach zufolge sein, dass Krankenhäuser planbare Operationen wegen Corona absagen verlegen müssen. Lauterbach nannte vorab auch eine Gefährdung der Notfallversorgung, die Verlegung von Patienten in andere Kliniken wegen Corona und die Unterschreitung von Personaluntergrenzen in der Pflege als Kriterien.

In Thüringen will die rot-rot-grüne Koalition die bestehenden Corona-Maßnahmen weiter verlängern. Für Donnerstag ist dazu eine Sondersitzung des Landtages einberufen worden. Eine Mehrheit scheint allerdings sehr ungewiss. Die CDU-Fraktion ist bisher dagegen. Der Regierungskoalition fehlen vier Stimmen an der Mehrheit im Parlament.

Am Montag waren von den Gesundheitsämtern 2249 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden, weniger als am Montag der Vorwoche (3743). Der Sieben-Tage-Wert je 100 000 Einwohner sank auf 2070 (Sonntag: 2138). Allerdings ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, da viele Gesundheitsämter mit den Meldungen nicht hinterherkommen und an Wochenenden ohnehin weniger gemeldet wird. (dpa)


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