Verdi sagt Streik bei Lufthansa-Cateringtochter LSG ab

| Politik Politik

Die Gewerkschaft Verdi wird die Lufthansa-Cateringtochter LSG doch nicht am Montag bestreiken. Das teilte Verdi am Sonntag in Berlin mit. Als Folge des am Samstagabend angekündigten 24-stündigen Streiks habe der Vorstand der Fluggesellschaft «kurzfristig ein verbessertes Angebot vorgelegt», und der Streik sei abgesagt.

Hintergrund des Konflikts ist der am Dienstag angekündigte Verkauf des europäischen LSG-Teils an die Schweizer Gategroup. Verdi hatte kritisiert, dass die Lufthansa bisher «nur in unzureichendem Maße Angebote zur Einkommenssicherung bei Gehaltskürzungen durch den neuen Eigentümer vereinbaren wollte». Angesichts des Verkaufs befürchteten die Beschäftigten massive Einkommensverluste, sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Katharina Wesenick laut Mitteilung. «Wir haben daher beim Thema Streik lediglich auf die Pausentaste gedrückt.»

Für den 4. Dezember ist laut Verdi ein neuer Verhandlungstermin angesetzt. Von Lufthansa lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Die LSG Sky Chefs beschäftigen weltweit rund 35 000 Mitarbeiter, davon etwa 7000 in Deutschland. In Europa sind einschließlich der deutschen Kräfte rund 9500 Menschen für die LSG tätig.

Aufgrund der Streik-Absage sei die Beladung der Lufthansa-Flüge weiterhin sichergestellt, teilte Lufthansa in der Rubrik «aktuelle Fluginformationen» auf ihrer Website mit. «Es kommt allerdings zu kleineren Einschränkungen auf innerdeutschen und europäischen Flügen, auf denen Lufthansa die gewohnte volle Getränke- und Mahlzeitenauswahl nicht bereitstellen kann.» Langstreckenflüge seien nicht betroffen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.