Verein für Wirtshauskultur kritisiert Corona-Maßnahmenkatalog

| Politik Politik

Der Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) hat den für Herbst und Winter für Deutschland geplanten Corona-Maßnahmenkatalog als «nicht tragbar» bezeichnet.

«Während Frankreich und Österreich weiter lockern, setzt die Bundesregierung ab Herbst unabhängig von der Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite auf ein Stufenmodell von umfassenden Beschränkungen», sagte VEBWK-Geschäftsführerin Ursula Zimmermann. Zudem sei die Ausgestaltung des Maßnahmenkatalogs so gewählt, dass ein Kontrollchaos vorprogrammiert sei.

«Unsere Wirtschaft hat sich noch immer nicht vollständig von den letzten Monaten erholt und schon stehen neue Maßnahmen im Raum, die die Betriebe vor existenzielle Schwierigkeiten stellen», sagte Zimmermann. Für die Gastronomen, «die mit Müh und Not die vergangenen Jahre überstanden haben», seien die neuen Maßnahmen ein Schlag ins Gesicht. «Das ist einfach unfassbar!», so die Verbandschefin.

Zum Schutz vor einer neuen Corona-Welle soll nach Plänen der Bundesregierung in vielen öffentlichen Innenräumen von Oktober an wieder Maskenpflicht möglich sein (Tageskarte berichtete). Die Entscheidung darüber sollen die Bundesländer selbst treffen. Unter anderem in der Gastronomie sowie bei Kultur- und Sportveranstaltungen soll es Ausnahmen von der Maskenpflicht geben - allerdings nur für frisch getestete, genesene oder frisch geimpfte Menschen. Die letzte Impfung darf dabei nicht länger als drei Monate zurückliegen.

«Schon jetzt können wir daher davon ausgehen, dass viele Betreiber auf eine grundsätzliche Testpflicht umschwenken werden. Alles andere ist in der Praxis nicht kontrollierbar», so Zimmermann. Damit ergebe sich jedoch die nächste Frage: «Werden die Bürgertests im Gegenzug wieder kostenfrei?»

Die neuen Regelungen sollen nach den bisherigen Plänen vom 1. Oktober 2022 bis zum 7. April 2023 gelten. Als nächstes wird sich das Bundeskabinett mit den Vorschlägen der zuständigen Minister befassen. Dann ist der Bundestag am Zug.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatte am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin» gesagt, er sehe noch viele offene Fragen beim geplanten neuen Infektionsschutzgesetz. Es sei wie «so oft» bei einem Bundesgesetz, «es kommt ein Gesetz und es wird nicht zu Ende gedacht», kritisierte der CSU-Politiker. «Welche Parameter gelten wann? Wie funktionieren Kontrollen, zum Beispiel, wenn die FFP2-Maske nicht gilt?» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Am 6. Dezember 1949 wurde in Frankfurt am Main der DEHOGA gegründet. Zum 75. Geburtstag ist nun ein Magazin erschienen, das die Geschichte des Verbandes, seine Aufgaben, Ziele und wichtigsten Erfolge sowie die Perspektiven der Branche in den Mittelpunkt rückt.

Nach CDU/CSU hat nun auch die FDP ihr Wahlprogramm vorgestellt. Auch hier hat es die Forderung des Gastgewerbes, sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen wieder einzuführen, in das Programm geschafft. Branchenforderungen wie Wochenarbeitszeit finden sich ebenso im FDP-Programm wieder.

Seit Freitagabend kursierte bereits der Entwurf des Wahlprogramms der CDU/CSU. Nachdem es heute von den Vorständen von CDU und CSU beschlossen wurde, hat es Kanzlerkandidat Friedrich Merz und Markus Söder gestern auch offiziell vorgestellt. Zu den wesentlichen Themen und Forderungen der Branche wird, laut DEHOGA Bundesverband, klar Position bezogen.

Mit der Abstimmung über die Vertrauensfrage ist der Weg frei für die Neuwahl des Bundestags am 23. Februar 2025. In einem Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 haben touristischen Verbände sechs Top-Themen zusammengestellt, die für einen zukunftsfähigen Wirtschafts- und  Tourismusstandort schnell und konsequent angegangen werden müssten.

Um einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit abzudämpfen, will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld von 12 auf 24 Monate erhöhen.

Am Dienstag wollen CDU und CSU ihr Programm für die Bundestagswahl verabschieden. Der Entwurf wurde bereits vorab bekannt. Enthalten ist unter anderem der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie.

Der DEHOGA Bundesverband zeigt sich enttäuscht und verwundert über die ausweichende Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Ein Social Media Post appelliert an das Erinnerungsvermögen des Kanzlers.

Beim Fleischkauf im Supermarkt soll bald ein amtliches Kennzeichen über die Bedingungen in Schweineställen informieren. Nun legt die rot-grüne Minderheitskoalition noch ein Konzept für eine mögliche Ausdehnung auf die Gastronomie vor. Der DEHOGA lehnt die Pläne ab. Eine Mehrheit im Bundestag ist ungewiss.

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich zur Entlastung der privaten Haushalte für eine Senkung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Lebensmittel von 7 auf 5 Prozent aus. Auf die Frage nach einer Absenkung in der Gastronomie antwortete der Kanzler in den ARD-Tagesthemen ausweichend.

Bei der Bundestagswahl steht auch der Standort Deutschland auf dem Spiel. Deshalb ist es "Zeit für echte Lösungen": Mit diesem Claim wird der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband bei der Bundestagswahl für die Anliegen der Branche werben.