Die Spargelanbauer in Niedersachsen hoffen für die anstehende Erntesaison auf trockenes Wetter. Wenn es in den kommenden Tagen trocken bleibe, dürften einige Betriebe zu Ostern den ersten eigenen Spargel anbieten, sagte Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel und Beerenanbauer mit Sitz in Sandhatten bei Oldenburg. Bedingung sei, dass es nicht mehr so stark regne wie in den vergangenen Wochen.
Die Spargelanbauflächen seien überwiegend nicht vom Hochwasser betroffen gewesen, erklärte Eickhorst. Das Stangengemüse werde eher auf sandigen Böden angebaut. Wichtig sei, dass auf den Flächen gearbeitet werden und Spargeldämme gezogen werden könnten. «Wo man nicht arbeiten kann, da wird es noch ein bisschen dauern», sagte er.
Er sei aber zuversichtlich, dass zumindest einige Betriebe zu Ostern den ersten regionalen Spargel anbieten könnten. Die Prognosen für die kommenden Tage versprächen trockenes Wetter. «Es wird am Anfang nicht so viel Spargel geben, aber wir werden frühen Spargel haben und es wird sukzessive immer mehr Spargel geben», sagte Eickhorst.
Auch Bayerns Spargelbauern in den Startlöchern
Die Bauern in Bayern könnten schon nächste Woche mit der ersten Spargelernte beginnen. «Wir brauchen natürlich die Sonne», sagt Spargelbauer Christian Schiebel aus Pörnbach (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm). Mehr Regentage könnten den Beginn der Saison also noch verzögern. Es sei nie leicht vorherzusehen, wann es wirklich losgeht. «Spargel ist einfach ein mystisches Gewächs. Es führt uns ein bisschen an der Nase herum», sagt Schiebel.
So ähnlich sieht es auch der Chef des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, Simon Schumacher. Momentan seien die Landwirte noch im Ostermodus: «Mehr suchen als finden», scherzt er. Zwar wächst der Spargel schon ab fünf Grad, richtige Schübe gibt es aber erst ab 15 bis 20 Grad. Dann legt das Gewächs etwa sieben Zentimeter pro Tag zu. Wegen des warmen Winters rechnet Schumacher trotzdem mit einem frühen Start in die Ernte.
Auch beim Bauern Hans Gänger aus der Gemeinde Aholfing im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen sind die ersten Spargelernten nicht mehr fern. Wenn der Spargel alle 30 bis 40 Meter hervorsteche, dann wüssten sie, dass es in wenigen Tagen losgehe, sagt Gänger. Mit größeren Mengen rechnet auch er aber erst Anfang April. Etwa dann beginnt auch die Auslieferung an größere Märkte. Vorher gibt es das beliebte Saisongemüse wohl nur vereinzelt in Hofläden zu kaufen. Die frühen Spargelsorten seien außerdem etwas dünner, erklärt Schumacher.
Laut dem Verbandschef sind die Wachstumsbedingungen in Bayern grundsätzlich sehr gut. Besonders der mineralstoffreiche, lockere Boden mit wenigen Steinen eignet sich hervorragend. Die Spargelregion Schrobenhausen als größtes zusammenhängendes Anbaugebiet in Bayern, zu dem auch Pörnbach gehört, hat auch deshalb seine eigene geschützte geografische Angabe: «Schrobenhausener Spargel». Der unterliege strengen Qualitätskriterien, sagt Schumacher. (dpa)