Bundesweite Probleme bei Kartenzahlungen

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Längst greifen viele Menschen beim Bezahlen an der Supermarktkasse zur Karte statt zum Bargeld - doch über Stunden kam es dabei nun im ganzen Land zu erheblichen Problemen. Wegen einer technischen Störung bei einem internationalen IT-Dienstleister funktionierten bis zum späten Nachmittag bundesweit viele Kredit-, Debit- und Girokarten nicht. 

Gegen 16.00 Uhr gab die Deutsche Kreditwirtschaft schließlich Entwarnung. Die Probleme seien behoben, hieß es. «Zahlungen an Kassenterminals im Einzelhandel sind mit allen Karten wieder wie gewohnt möglich.» 

Ab dem frühen Morgen war es zuvor zu erheblichen Einschränkungen bei Kartenzahlungen gekommen. Bei Debit- und Kreditkarten gestaltete sich in Einzelfällen auch das Abheben von Bargeld am Automaten als schwierig. Auch im Ausland funktionierten die Karten manchmal nicht. Die Störungen waren nicht auf einzelne Bankinstitute beschränkt.

Grund für die Einschränkungen waren Probleme bei einem internationalen IT-Dienstleister, der auch für viele deutsche Banken und Sparkassen Zahlungen mit Kredit- und Debitkarten abwickele. Dabei handelte es sich um das zum US-Konzern Fiserv gehörende Unternehmen First Data, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mitteilte. Es habe ein technisches Problem bei einigen Verarbeitungsdiensten vorgelegen. Einen Hackerangriff schloss die Kreditwirtschaft schon früh aus.

Probleme mit Kartenzahlungen kommen immer wieder vor

Die Probleme waren zwar flächendeckend und erheblich, doch nicht rekordverdächtig. Immer wieder kommt es zu Einschränkungen beim bargeldlosen Bezahlen, zuletzt etwa im Mai dieses Jahres, als es wegen Softwarefehlern zu Problemen bei Kartenzahlungsterminals kam. Vor rund zwei Jahren führten technische Probleme sogar zu mehrtägigen Ausfällen bei Kartenzahlungen. 

«Diese großflächigen Störungen passieren selten, haben aber enorme Auswirkungen, da viele Menschen sich mittlerweile auf ihre Karten verlassen und kein oder nur wenig Bargeld bei sich tragen im Alltag», teilte Fachanwalt David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW auf Anfrage mit. «Man kann derzeit nur raten, sich mit ausreichend Bargeld einzudecken, sei es am Geldautomaten oder das Sparschwein zu Hause leeren, damit man sich im Alltag nicht einschränken muss.»

Die Händler seien in der Pflicht, die Kundschaft rechtzeitig auf die fehlende Möglichkeit der Kartenzahlung hinzuweisen, «damit es an der Kasse zu keinen unnötigen bösen Überraschungen kommt», betonte Riechmann.

Auch für den Bankenprofessor Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim kommt die Störung nicht überraschend. «Die Zahlungsprozesse laufen über viele verschiedene Adressen ab, das macht das System anfällig», sagt er. «Kein System wird immer fehlerfrei funktionieren, daher es ist wichtig, Alternativen zu haben.» Das sei zum Beispiel Bargeld, aber auch der digitale Euro könne eine valide Alternative sein, wenn es mit dem normalen Zahlungsverkehr nicht mehr klappe.

Herausforderung auch für den Einzelhandel

Derartige Probleme stellen auch den Einzelhandel vor Herausforderungen. «Für die Handelsunternehmen sind Störungen bei den Kartenzahlungen immer problematisch», teilte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, mit. «Kundinnen und Kunden sind dann oft verunsichert, ob sie bei ihren Händlerinnen und Händlern mit Karte bezahlen können.» 

Dies könne auch dazu führen, dass sie ihre Einkäufe verschieben. Der Einzelhandel zahle für die Nutzung der bargeldlosen Bezahlsysteme Geld an die Netzbetreiber und Kartenanbieter. «Im Gegenzug muss er auch erwarten können, dass die Technik einwandfrei funktioniert.»

(dpa)


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