Die Zahl der Cyberattacken auf Unternehmen nimmt nach einer internationalen Manager-Umfrage weiter zu. Demnach meldeten über zwei Drittel (67 Prozent) der befragten 2.150 Führungskräfte aus den USA, Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern eine gestiegene Zahl von Angriffen in den vergangenen zwölf Monaten, wie der britische Versicherer Hiscox berichtet. In Deutschland fiel das Ergebnis mit 60 Prozent etwas niedriger aus.
Gefälschte Mail vom Chef - Täter manipulieren Angestellte
«Cyberangriff» umfasst in der Definition der Umfrage ein weites Spektrum von bösartigen Phishing-Mails über die Blockade von Firmennetzwerken durch Erpressungs-Software («Ransomware») bis zur Umleitung von Firmengeldern auf Hacker-Konten. Häufigstes Einfallstor für Hacker sind demnach Schwachstellen beim Zugriff auf Cloud-Server. An zweiter Stelle der Risiken stehen bereits die eigenen Angestellten eines Unternehmens - etwa, wenn diese auf Phishing-Mails hereinfallen. Die Gefahr droht also keineswegs nur von kriminellen Hackern in fernen Ländern: 42 Prozent der Befragten betrachten demnach Mitarbeiter, Subunternehmer oder Geschäftspartner als Risiko.
Dazu trägt «Social Engineering» bei: «Das heißt die Manipulation von Mitarbeitern, um an sensible Unternehmensdaten zu kommen», sagte Gisa Kimmerle, die Leiterin des Cyberversicherungsgeschäfts bei Hiscox Deutschland. Eine übliche Methode ist eine unter der Formel «fake president» bekannte Masche: Hacker geben sich als Vorgesetzte aus und veranlassen Zahlungen auf eigene Konten.