Selfordering als Lösung für den Personalmangel? - Was SO`USE, Ordercube & Co bringen

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Was im Ausland schon lange Normalität ist, hält derzeit auch in Restaurants in Deutschland Einzug. Gäste bestellen und bezahlen selbst per Smartphone. Das „Selfordering“ nimmt den nächsten Anlauf. Das Wachstum von Startups wie z.B. SO’USE, Ordercube, Call & Co. zeigt, dass Selfordering inzwischen in der Gastro-Landschaft angekommen ist - egal ob in der Cocktailbar oder im Landgasthof. Tageskarte hat sich den Markt und einige Anbieter angeschaut und versucht die Frage zu beantworten: Ist Selfordering ein Teil der Lösung, wenn es darum geht, den Personalmangel zu lindern?

Selfordering im Restaurant - Ein zusätzlicher Service?

Noch vor wenigen Jahren wurde das Bestellen per Smartphone belächelt. Es galt als Konsens, dass nur die Bedienung den Bestell- und Bezahlprozess abbilden könnte und Smartphones am Tisch mit Gastfreundschaft wenig zu tun haben. Doch die Realität zeigt, dass Smartphones am Tisch für Gäste schon lange nicht mehr wegzudenken sind. Spätestens seit Corona hat fast jedes Restaurant und jeder Gast auch schon einmal QR-Codes genutzt. Es hat sich ein Imagewandel vollzogen. Auch der Einzug der Serviceroboter, selbst ist der gehobenen Gastronomie, ist Beleg für die Entwicklung.

Inzwischen verwenden viele Gastronomen Selfordering, um ihren Gästen einen zusätzlichen Service anzubieten. Gäste können also nun selbst entscheiden, ob sie bei der Bedienung bestellen möchten und haben darüber hinaus die Möglichkeit, eigenständig zu bestellen, denn: Egal wie gut das Personal ist, es kann nicht jederzeit überall sein. Gastronomen sichern also buchstäblich ab, dass Gäste in jedem Fall zu ihren Wünschen kommen und dass das Lokal keine negativen Bewertungen durch lange Wartezeiten erhält, argumentieren die Selfordering Befürworter.

Mehr Umsatz durch Selfordering?

Vergleicht man die Anbieter und Studien am Markt, so schafft der Einsatz von digitalen Bestellmöglichkeiten ein durchschnittliches Umsatzplus von 12 bis 30 Prozent. Diese Zahlen sind auch in Nachbarländern oder den USA allgemeiner Konsens. Doch warum steigen die Ausgaben der Gäste?

Ohne Selfordering sind Gäste abhängig von der Aufmerksamkeit und Laune des Personals. Da selbst gutes Personal nicht immer an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit sein kann, gingen Bestellwünsche zuweilen verloren, argumentieren die Untersuchungen. Da sie niemand bemerkte, waren diese Bestellwünsche also immer „unter dem Radar“ und wurden damit frühestens in einer schlechten Bewertung bemerkt, wenn es schon zu spät war.

Gibt man den Gästen die Möglichkeit, selbst zu bestellen, können alle Bestellwünsche zu 100 Prozent in echte Bestellungen umgesetzt werden, sagen die Anbieter der verschiedenen Technologien. Dies führe zu einer Steigerung von Bestellungen und des Umsatzes.

Selfordering - Die Lösung gegen Personalmangel?

Die wohl wichtigste Frage für viele Gastronomen aber lautet: Kann Selfordering eine Lösung für den Personalmangel bieten?

Um die Frage zu klären, lohnt ein Blick auf die auf die Abläufe, die tatsächlich optimiert werden können. Das ist abhängig davon, wieviele Bestellungen und Kassiervorgänge über ein entsprechendes System umgesetzt werden.

Dabei geht es nicht nur darum Laufwege einzusparen, sondern auch Zeit durch das Wegfallen der Prozesse beim Aufnehmen der Bestellungen oder beim Kassieren zu gewinnen.

Gäste, die jederzeit bestellen und bezahlen können sind hier frei und sparen, die Tätigkeiten ein, die die meiste Zeit des Personals bindet. Am Ende können also, so das Versprechen der Anbieter, mehr Gäste mit weniger Ressourcen bedienet werden. Da der Gast jederzeit bestellen kann, ist er unabhängig vom Personal. Die Differenz, der nicht angenommenen Bestellungen, wird also durch Selfordering abgedeckt. Kurz gesagt: Alles was der Kellner übersieht, wird trotzdem angenommen.

Auf der anderen Seite müssen Gastronomen natürlich, immer die jeweiligen Gegebenheiten in ihrem Unternehmen in die Überlegungen mit einbeziehen. Wenn zum Beispiel in Hochfrequenzbetrieben mit vielen wechselnden Aushilfen die Funktionsweise der Technologie oder die digitalisierten Abläufe immer wieder erläutert werden muss, entstehen neue Prozesse, die im Nachhinein eine mögliche Zeitersparnis gleich wieder zunichtemachten. Ferner muss die Technologie reibungslos funktionieren. Viele Ausfälle in diesem Bereich, fressen auch mehr Zeit, als Einsparung versprochen wird.

Die Anbieter im Vergleich

In der neuen Branche gibt es vielversprechende Ansätze und Startups. Wir stellen drei Anbieter vor:

Ordercube

Über einen sogenannten Ordercube können Gäste dem Servicepersonal verschiedene Wünsche kommunizieren. Der LED-Würfel leuchtet in verschiedenen Farben, je nach ausgewählter Aktion (z.B. Kellneruf, Bezahlwunsch und mehr). Für das Servicepersonal wird dadurch sichtbar, welche Aktion gewünscht ist. Über eine NFC-Funktion kann der Gast sogar sein Smartphone an den Ordercube halten und ebenfalls bestellen und bezahlen. Neben vielen weiteren Funktionen ist ein Ordercube in jedem Lokal definitiv ein Hingucker.

Ordercube - www.ordercube.de

CALL

Ein ähnlicher Anbieter ist CALL. In dem innovativen Gehäuse sind zwei Tablets mit LED´s verbaut. Gäste können über die Touchscreen-Oberfläche die digitale Speisekarte anzeigen lassen, die Bedienung rufen oder direkt bestellen und bezahlen. Die Standalone-Lösung benötigt keine Kabel am Tisch. Dazu lassen sich Smartphones, Tablets und Smart Watches problemlos verbinden.

CALL®  www.getcall.de

 

SO’USE

Wer nur über einen QR-Code am Tisch bestellen und bezahlen möchte, kommt an SO’USE kaum vorbei. Neben der digitalen Speisekarte und der Service-Ruf-Funktion, können Gäste selbst bestellen sowie bezahlen und benötigen dafür lediglich ihr eigenes Smartphone.

Durch den alleinigen Fokus auf Selfordering punktet SO’USE durch eine besonders hohe Benutzerfreundlichkeit.

Neben vielen technischen Einstellungsmöglichkeiten können Gastronomen auch das Design der Speisekarte an ihr Restaurant anpassen. Ein weiterer Vorteil: SO`USE arbeitet mit den meisten Kassensystemen bereits eng zusammen. Schnittstellen sind vorhanden. Eingehende Bestellungen werden also automatisch im Kassensystem verbucht.

SO’USE - www.so-use.de

 

Fazit:

Selfordering ist ein spannendes Thema und bietet viele Chancen für Gastronomen und viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten.

Doch natürlich passt die digitale Bestellmöglichkeit nicht in jedes Restaurantkonzept. Letztendlich muss jeder Gastronom selbst entscheiden, ob er diese Möglichkeit nutzt. Viele Gäste die Selfordering selbst ausprobiert haben, möchte den diese Möglichkeit des Bestellens und Bezahlens nicht mehr missen.


 

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