85 Prozent der Deutschen fahren trotz Krise in den Sommerurlaub

| Tourismus Tourismus

Ihren Urlaub wollen sich die Deutschen nicht nehmen lassen. Laut der Simon-Kucher Travel Trends Studie lassen sich 85 Prozent der Verbraucher durch die Wirtschaftkrise nicht von ihrem Urlaub abhalten. Und das obwohl 38 Prozent mit Mehrausgaben rechnen. 41 Prozent haben ihre Reise sogar bereits gebucht.

"Dass der Großteil der Verbraucher trotz gestiegener Kosten am Urlaub festhält, sind wichtige Nachrichten für die durch Pandemie, Inflation und Energiekrise gebeutelte Reisebranche.", erklärt Lisa Neumeier, Partnerin in der Leisure, Travel and Tourism Practice bei Simon-Kucher. "Es zeigt: Urlaub hat bei den Deutschen eine hohe Priorität."

Reisebranche stabilisiert sich

So rechnen die Reisenden damit, dass ihre Urlaubsausgaben im Jahr 2023 um 13 Prozent höher sein werden, als die Ausgaben im Vorjahr. Von einer Buchung hält dies die wenigsten ab. Ganz im Gegenteil: 38 Prozent buchten früher als im Vorjahr. "Hiervon profitieren beide Seiten", betont Lisa Neumeier. "Urlauber sichern sich gute Konditionen, Unternehmen profitieren von Planungssicherheit."

    Nachhaltiger Urlaub darf mehr kosten

    Ein weiteres positives Zeichen: Trotz steigender Preise sind 26 Prozent der Verbraucher bereit, für nachhaltigen Urlaub einen Aufpreis zu zahlen. Dabei würden Urlauber nach eigenen Angaben vor allen in nachhaltigere Mahlzeiten, Unterkünfte und Mobilität investieren. Lisa Neumeier dazu: "Verbraucher erwarten inzwischen nachhaltige Reiseoptionen. Hierauf keine Antwort zu haben, können sich Unternehmen nicht mehr leisten."

    Lieber Zug statt Flugzeug?

    35 Prozent würden laut der Simon-Kucher-Travel Trends Studie sogar eine Anreise per Zug bevorzugen. Verlängerte Reisezeiten werden hierbei in Kauf genommen. Mehr als jeder Zweite findet drei zusätzliche Stunden akzeptabel, mehr als jeder Fünfte ist sogar mit acht Stunden Zusatz-Reisezeit einverstanden.

    Balkonien wegen Jobverlust

    Trotzdem sei ein Sommerurlaub noch keine Selbstverständlichkeit, so Neumeier. Für mehr als jeden zehnten Verbraucher in Deutschland kommt keine Reise in Frage. Der Hauptgrund? Finanzielle Schwierigkeiten. Ob gesunkenes Einkommen in Krisenzeiten oder Jobverlust - 28 Prozent der Menschen ohne Reiseabsichten sagen, dass sie daheim bleiben, weil ihre Finanzen keine Reise zulassen.


     

    Zurück

    Vielleicht auch interessant

    Reisende schreiben 2025 ihr Drehbuch neu. Die jährliche Studie zu Reisetrends von Booking.com zeigt, dass viele Reisende, anstatt sich zurückzuziehen, neu definieren möchten, wie sie die Welt erleben und mit ihr interagieren.

    Mit Koffer in die Schlange: Für viele startet die Flugreise am Check-in mit Gepäckaufgabe. Doch in Zeiten von Online-Einchecken und Kofferautomaten scheint die Zukunft der Airport-Schalter ungewiss.

    Die Österreichische Hoteliervereinigung hat für den ÖHV-Urlaubsradar 1.000 Österreicher nach ihren Urlaubsplänen befragt. Das Ergebnis: In den Herbstferien wollen 29 Prozent in den Urlaub fahren, 58 Prozent davon im Inland.

    Auf den Kanarischen Inseln wehren sich Tausende Menschen gegen die Folgen des Massentourismus. Bereits im April hatte es eine noch größere Demonstration gegeben.

    Der Klimawandel bleibt eine der größten Herausforderungen für die bayerischen Skigebiete. Nach wochenlang frühlingshaftem Wetter im vergangenen Winter hoffen die Liftbetreiber nun auf Schnee.

    Niedersachsens Urlaubsregionen sind mit den Herbstferien zufrieden. Während in Bremen und Niedersachsen die Schule wieder beginnt, setzen die Gastgeber noch auf Urlauber aus anderen Bundesländern.

    Laut einem Bericht der „Financial Times“ prüft der Fahrdienstanbieter Uber derzeit eine mögliche Übernahme des US-Reisebuchungsportals Expedia, das mit rund 20 Milliarden Dollar (18,4 Milliarden Euro) bewertet wird. Sollte der Deal zustande kommen, wäre es die bislang größte Übernahme in der Geschichte von Uber.

    Deutschland gilt als Frühbucher-Nation. Die meisten planen den Sommerurlaub zwischen Weihnachten und Februar – die traditionelle Buchungshochsaison. Wer sich früher entscheidet, reist sogar günstiger: Dies belegt eine aktuelle Preis-Analyse von HolidayCheck.

    Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) startet ihr erstes KI-Influencer Projekt und nutzt damit auf einer weiteren Ebene aktiv Künstliche Intelligenz für die internationale Vermarktung des Reiselandes Deutschland.

    Wenn sich Ruß auf das antarktische Eis legt, schmilzt mehr davon. Brände an anderen Orten sind für das Schwarz verantwortlich. Doch auch Tourismus bringt Ruß in die Antarktis.