Deutsche sind Kreuzfahrt-Fans trotz Umweltbedenken

| Tourismus Tourismus

Umweltsorgen sind laut der Simon-Kucher Cruise-Studie ein Hauptgrund für Desinteresse an Kreuzfahrten. Besonders Millenials befürchten negative Auswirkungen auf die Natur. Trotzdem ziehen fast 70 Prozent der Deutschen eine Kreuzfahrt in Betracht, jeder Vierte hat sogar hohes Interesse. Eine mögliche Erklärung: Rund 80 Prozent zeigen sich bereit, die CO2-Emissionen zu kompensieren. Im Schnitt sind deutsche Kreuzfahrer bereit, 19 Prozent des Reisepreises für den CO2-Ausgleich zu entrichten, Urlauber unter 44 Jahren würden sogar ein Viertel mehr bezahlen. Für mehr Nachhaltigkeit würde ein Großteil zudem auf Pools, Buffets und unbegrenzte Speisemöglichkeiten verzichten.

"Das ökologische Bewusstsein steigt", resümiert Alexander Dyskin, Senior Director bei Simon-Kucher. Das führe aber nicht zwangsläufig zu weniger Kreuzfahrt-Buchungen. "Die Deutschen bleiben trotz Umweltbedenken Kreuzfahrt-Fans! Und gehen lieber Kompromisse ein, als auf Reisen zu See zu verzichten."

"Millenials und GenZ setzen neue Maßstäbe"

So zeigt sich ein Großteil (79 Prozent) bereit, die CO2-Emissionen ihrer Kreuzfahrt zu kompensieren. Im Schnitt sind deutsche Urlauber bereit, 19 Prozent des Reisepreises für den CO2-Ausgleich zu zahlen. Unter 44-Jährige würden sogar rund 25 Prozent des Reisepreises in die CO2-Kompensation investieren. "Für Millenials und GenZ ist Nachhaltigkeit viel selbstverständlicher", so Dyskin.
 

Mehr Nachhaltigkeit statt Pool und Buffet

Für mehr Nachhaltigkeit im Rahmen von Kreuzfahrten sind Urlauber bereit, gewohnten Komfort und bestimmte Services aufzugeben. Rund jeder Zweite (49 Prozent) würde auf Buffets und unbegrenzte Speiseoptionen verzichten, noch mehr Menschen sogar auf Klimaanlagen (55 Prozent), Pools (65 Prozent) und Unterhaltungsangebote (68 Prozent).

Keine Einweg-Artikel für schnelle Erfolge

Heißt dies jetzt, dass Kreuzfahrten bald ohne Pool und Buffet stattfinden? "Das ist unwahrscheinlich", erklärt Alexander Dyskin. "Kreuzfahrt-Anbieter sollten aber auch diese Punkte optimieren und nachhaltiger gestalten. Schnelle Erfolge können erzielt werden, indem auf gedruckte Materialien, Einweg-Toiletten-Artikel tägliche Handtuchwechsel und tägliches Housekeeping verzichtet wird. Hier zeigen Kreuzfahrer besonders viel Akzeptanz, wenn ihre Reise dadurch nachhaltiger wird. Und das lockt dann vielleicht sogar Millenials an."


Zurück

Vielleicht auch interessant

Hilton hat seinen 2025 Trends Report veröffentlicht - eine globale Studie, die das Verhalten von Reisenden auf der ganzen Welt, einschließlich Deutschland, untersucht.

Allein reisen und Solo-Restaurantbesuche gewinnen unter Deutschen zunehmend an Beliebtheit. Das will die Reisesuchmaschine KAYAK in Kooperation mit der Restaurant-Buchungsplattform OpenTable herausgefunden haben.

Wenn es um die Wahl des nächsten Reiseziels geht, spielt Social Media für viele noch eine untergeordnete Rolle. Während Social Media bisher nur bei 32 Prozent der Reisenden schon einmal den Ausschlag gab, den Koffer zu packen, sieht es bei der jüngeren Generation ganz anders aus.

Der heutige Welttourismustag steht unter dem Motto „Tourismus und Frieden“. Die Botschaft lautet: Reisen baut Brücken, fördert den kulturellen Austausch und trägt zur Förderung des Friedens weltweit bei.

Der Nordsee Tourismus Report 2024, der auf einer Befragung von 7.500 Gästen beruht, prognostiziert einen deutlichen Besucherrückgang an der Nordsee. Ferner nehmen die Gäste den Mangen an Mitarbeitern in den Betrieben deutlich stärk wahr als zuvor.

Barrierefreiheit ist für Nordseeurlauber ein wichtiges Buchungskriterium, zeigt eine Umfrage. Das gilt für Unterkünfte ebenso wie für Freizeitangebote. Experten sehen Nachholbedarf - und eine Chance.

Die Kreuzfahrt Guide Awards wurden am Dienstag zum 14. Mal in Hamburg verliehen. Eine 18-köpfige Jury wählte aus 32 nominierten Schiffen acht Sieger. Hinzu kam der Leserpreis.

Die Strände werden auf Mallorca immer kleiner. Das Rathaus in Palma reagiert und kündigt Maßnahmen an. Auch andere spanische Regionen kämpfen mit dem Problem.

Warum kommt es in manchen touristischen Zielgebieten zur Überfüllung, was sind die Ursachen und wie kann die Tourismusbranche gemeinsame Lösungsansätze finden? Das haben sich der DRV und der BTW gefragt und einen Roundtable zum Thema Overtourism ins Leben gerufen.

Reisen im Ruhestand kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Welt zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln. Viele nutzen diese Zeit, traumhafte Reiseziele zu besuchen. Mit mehr Zeit und oft auch den nötigen finanziellen Mitteln stehen zahlreiche Möglichkeiten offen. Dabei ist es wichtig, Reiseziele zu wählen, die auch gut auf die Bedürfnisse älterer Reisender abgestimmt sind.