FUR-Reiseanalyse bescheinigt für 2023 starke Urlaubsnachfrage trotz Inflation

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Die Menschen in Deutschland sind trotz wirtschaftlicher Sorgen einer Umfrage zufolge in Reiselaune. Zwar hat sich die Beurteilung der persönlichen wirtschaftlichen Lage im Vergleich zum Vorjahr eingetrübt - 29 Prozent der Befragten befürchten eine Verschlechterung. Im Januar 2022 waren es nur 18 Prozent, wie aus der am Freitag veröffentlichten Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen hervorgeht (FUR). Dennoch planten im Januar 69 Prozent (Vorjahr: 61 Prozent) der mehr als 7000 Befragten, in diesem Jahr sicher zu verreisen. «Die tatsächlichen Urlaubspläne sind sehr gut angesichts der eingetrübten ökonomischen Einschätzungen», sagte Projektleiter Ulf Sonntag wenige Tage vor Eröffnung der Internationalen Reisemesse ITB.

Der Anteil derjenigen, die noch unsicher sind, ob sie verreisen, liegt demnach mit 17 Prozent auf dem gleichen Level wie vor der Pandemie. Der Wert derjenigen, die 2023 sicher keinen Urlaubstrip planen, ist mit 13 Prozent etwas höher als vor der Pandemie (11 Prozent). «Es ist angesichts der Daten durchaus möglich, dass das Niveau vor der Corona-Krise bei der Zahl der Urlaubsreisen überschritten werden könnte. Dabei dürften auch Nachholeffekte aus den Corona-Jahren eine Rolle spielen», sagte Sonntag.

Die Wahrscheinlichkeit sei allerdings gestiegen, dass Menschen aus den unteren Einkommensgruppen nicht verreisten, weil sie es sich nicht leisten könnten. «Es besteht das Risiko, dass diese Menschen für den Tourismus dauerhaft verloren gehen.» Grundsätzlich seien die Menschen wie schon in den Vorjahren preissensibel. «Der Preis ist ein Thema, aber nicht mehr als in anderen Jahren», berichtete Sonntag.

Im vergangenen Tourismusjahr wurden der Analyse zufolge 67 Millionen Urlaubsreisen ab fünf Tagen gezählt, das waren 22 Prozent mehr als im Vorjahr und nur noch 5 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Gesamtausgaben bei diesen Reisen erreichten einen Rekordwert von fast 79 Milliarden Euro - einschließlich Preiserhöhungen.

Bei den Reisezielen stellten sich im vergangenen Jahr den Angaben zufolge nahezu die Verhältnisse der Vor-Corona-Zeit wieder ein: Deutschland war mit einem Anteil von 27 Prozent das Reiseziel Nummer eins der Bundesbürger. 73 Prozent der Reisen gingen ins Ausland. Dort dominierten Spanien vor Italien, der Türkei, Österreich und Kroatien. Insgesamt waren 42,2 Prozent der Urlaubstrips Pauschalreisen. Im Vorkrisenjahr 2019 waren es 45,1 Prozent. Die Buchungswege folgten dem langfristigen Trend zum Digitalen: Erstmals wurden 2022 den Angaben zufolge mehr als 50 Prozent der Reisen online gebucht.

Vom 7. bis 9. März findet in Berlin die ITB erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder in Präsenz statt. Sie wird allerdings als reine Fachmesse ohne Publikumsmesse veranstaltet.


 

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