Gema-Streit - Stiller Protest auf Weihnachtsmärkten in Sachsen

| Tourismus Tourismus

Aus Protest gegen erhöhte Kosten für Musik herrschte auf einigen Weihnachtsmärkten in Sachsen am Montag Stille. An dem bundesweiten «Tag der Stille» beteiligten neben Leipzig auch in Dresden die Betreiber auf dem Augustusmarkt, des Advents auf dem Neumarkt sowie des Romantischen Weihnachtsmarkts am Taschenberg sowie des Canalettomarkts in Pirna (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge). Auf dem Dresdener Striezelmarkt sollte es von 10.00 bis 14.00 Uhr still bleiben. Es gab weder Hintergrundmusik noch ein Bühnenprogramm mit musikalischer Begleitung, wie es hieß.

«Wir wollen mit der Gema im Gespräch bleiben und uns nicht pauschal abspeisen lassen», begründete der Leipziger Marktleiter Walter Ebert die Aktion. Über Nacht seien die Gebühren um bis zu 1000 Prozent gestiegen. Für den Weihnachtsmarkt des Jahres 2022 hatte das Marktamt eine Einigung mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) erzielt.

Die Gebührenforderung beträgt demnach nun rund 18 000 Euro, etwa die Hälfte der ursprünglichen Forderung. Bis zum letzten Weihnachtsmarkt zuvor im Jahr 2019 hatte die Gebühr bei rund 2900 Euro gelegen. Für dieses Jahr ist laut Ebert noch keine Forderung gestellt worden.

Die Gebühren werden nun nach der gesamten Veranstaltungsfläche berechnet, unabhängig von der wirklich beschallten Fläche, wie der Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, Steffen Rietzschel, laut einer Mitteilung sagte. «Bühnenprogramme mit Livemusik oder Beschallung vom Band sind so nicht mehr zu finanzieren.» 2022 betrug die Gebühr rund 10 000 Euro, doppelt so viel wie in den Jahren zuvor.

Die Gema als Verwalterin der Musikrechte wehrt sich gegen die Vorwürfe. Seit 2011 sei die Bemessungsgrundlage gleich geblieben. «Einige große, umsatzstarke Märkte haben uns deutlich zu kleine Flächen gemeldet», sagte Gema-Vorstandsmitglied Georg Oeller. Die Gema habe die Gesamtfläche der Märkte bis 2022 nicht kontrolliert, sondern sich in den vergangenen Jahren auf die gewissenhafte und korrekte Anmeldung der Weihnachtsmarktbetreiber verlassen.

Deutschlandweit hat die Gema nach eigenen Angaben rund 3350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber für das Jahr 2022 versendet. In 167 Fällen habe es höhere Gebühren gegeben, in 35 Fällen sogar im fünfstelligen Bereich. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Welches Ausweisdokument ist nötig, braucht es ein Visum? Urlauber sollten sich immer rechtzeitig und selbstständig über die Einreisebestimmungen informieren. Eine Entscheidung des Amtsgerichts München zeigt: Sonst bleibt man womöglich auf hohen Kosten sitzen.

Das Klischee des spießigen Campers ist längst überholt – doch wie sieht dann der typische deutsche Camper bzw. die deutsche Camperin aus? Das Portal CamperDays wirft einen  Blick auf die Branche und beleuchtet aktuelle Fakten und Zahlen zum Campingtourismus.

Zum siebten Mal in Folge steht die Falkensteiner Michaeler Tourism Group mit ihrer Marke Falkensteiner in der Kategorie „Freizeit & Tourismus“ an der Spitze des TOP GEWINN Image Rankings. Auch in der Gesamtwertung der beliebtesten 100 Unternehmen des Landes verbesserte sich die Gruppe.

Drei Monate nach dem Insolvenzantrag ist klar: Der drittgrößte europäische Reiseveranstalter ist nicht zu retten und wird abgewickelt. Das trifft Beschäftigte und Gläubiger hart.

Spanien-Fans lassen sich von den Demos gegen Massentourismus nicht abschrecken. Im Gegenteil: Die Zahl der Besucher aus dem Ausland wächst weiter rasant. Auch aus Deutschland kommen immer mehr.

Über den Zollernalbkreis fegt im vergangenen Sommer ein schweres Unwetter. In Mitleidenschaft zieht es das historische Wahrzeichen der Region. Die Auswirkungen sind für Besucher noch immer sichtbar.

Brandenburg ist ein beliebtes Reiseland. Vor allem der Spreewald ist ein begehrtes Reiseziel. Die Zahl der Übernachtungen und Gäste hat zugenommen.

Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern zieht eine kritische Zwischenbilanz der Urlaubssaison. Zwar sind die Übernachtungszahlen gestiegen, aber die Gäste geben im Urlaub weniger Geld aus.

Die Möglichkeit, aus dem Homeoffice oder von unterwegs zu arbeiten, hat auch Auswirkungen auf Dienstreisen. Bereits 67 Prozent der Geschäftsreisenden passen die Planung an ihre individuelle Work-Life-Balance an.

Nackt baden, sich hüllenlos auf der Wiese sonnen, oder sogar textilfrei auf dem Campingplatz? In Thüringen ist das durchaus möglich - wenn es auch nicht immer an die große Glocke gehängt wird.