Harz, Heide und Küste - gemischte Bilanz nach erster Sommerferien-Hälfte

| Tourismus Tourismus

Harz, Heide und Küste hoffen auf zweite Sommerferien-Hälfte


Niedersachsens Urlaubsregionen sehen zur Halbzeit der Sommerferien bei den Buchungszahlen teils noch Luft nach oben. Weil Urlaube immer kurzfristiger gebucht werden, setzen Harz, Heide und Küste auch auf die zweite Ferienhälfte. Dafür soll vor allem ein Faktor mitspielen.

Wilhelmshaven/Lüneburg/Goslar (dpa/lni) - Zur Halbzeit der Sommerferien in Niedersachsen ziehen die Tourismusregionen eine gemischte Bilanz. Einerseits sei die Nachfrage nach Unterkünften trotz schwieriger Rahmenbedingungen etwa durch die Inflation ordentlich, andererseits reichten die Buchungszahlen wohl noch nicht an vergangene Höchstwerte heran, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den großen Tourismusregionen ergab. Der Harz, die Lüneburger Heide und die Nordseeküste mit den Inseln setzen deshalb auch auf die zweite Ferienhälfte. Nach wie vor sehen viele Urlaubsregionen einen Trend zu kurzfristigeren Buchungen.

Im Harz sei die Buchungslage in den Ferienorten gut. «Wobei durchaus noch Luft nach oben und in allen Kategorien auch für kurzfristige Buchungen noch etwas vorhanden ist», teilte Andreas Lehmberg, stellvertretender Geschäftsführer des Harzer Tourismusverbandes, auf Anfrage mit. Sowohl bei den Übernachtungszahlen als auch bei der Zahl der Tagesgäste würden in diesem Jahr im gesamten Harz für die Sommerferien keine Rekordzahlen erreicht. Das sei etwa angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen aber auch nicht erwartet worden.

Viele Gäste würden unterm Strich auch etwas weniger Geld für Freizeitaktivitäten wie etwa Seilbahnfahrten oder das Ausleihen von Fahrrädern ausgeben. Da aber trotz der schwierigen Rahmenbedingungen mehr Buchungen für die zweite Ferienhälfte eingingen, seien die Gastgeber mit der Buchungslage unterm Strich zufrieden. «Hinzu kommt, dass Buchungen für die wichtige Herbstferienzeit recht gut anlaufen», teilte Lehmberg weiter mit.

In der Lüneburger Heide hat sich der Trend zum Urlaub im Inland verfestigt. «Wir sind sehr zufrieden», sagt Nancy Kruse, Sprecherin der Lüneburger Heide GmbH. Die Auslastung liege bei 80 Prozent, immer wieder kämen spontane Buchungen dazu. «Familien bleiben inzwischen länger bei uns», erklärte sie. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liege bei fünf Tagen, vor der Corona-Pandemie ab 2020 waren es nur drei. Zur Heideblüte, die traditionell zwischen dem 8. August und 9. September terminiert ist, liegt die Quote der Hotelbuchungen bei 90 Prozent. Dann sind nur noch wenige Zimmer und Apartments frei.

Wegen der vielen Gäste, die sich auch ohne Auto durch die Heidelandschaft bewegen wollen, fährt im Sommer der Heide-Shuttle durch den Naturpark. Für den kostenlosen Transfer werden noch Busfahrer gesucht, auf Youtube gibt es ein Video dazu. Im vergangenen Jahr mussten Fahrten am Saisonende ausfallen, weil Fahrer fehlten.

In Ostfriesland bewegte sich die Auslastung von Ferienunterkünften in den ersten Sommerferienwochen zwischen 75 und 80 Prozent, wie die Ostfriesland Tourismus GmbH auf Anfrage mitteilte. «Damit reicht die Auslastung insgesamt nicht ganz an das Vorjahresniveau heran», teilte Sprecherin Wiebke Leverenz mit. Die meisten Gastgeber und Tourismusbetriebe seien dennoch mit den ersten Sommerferienwochen zufrieden. Allerdings sei auch an der Küste zu spüren, dass Gäste bei Extra-Ausgaben sparsamer seien, zudem würden Aufenthalte kürzer.

«Auf die zweite Halbzeit blicken Betriebe eher verhalten», teilte die Sprecherin weiter mit. Es würden noch kurzentschlossene Gäste erwartet - dafür müsse aber auch das Wetter mitspielen. In den vergangenen beiden Wochen war der Sommer an der Küste eher kühl und nass. Das bekomme auch der Tagestourismus zu spüren, hieß es.

Entlang der gesamten Nordseeküste lag die Auslastung der Unterkünfte zuletzt zwischen 71 und 90 Prozent, wie die Tourismus-Agentur Nordsee auf Anfrage mitteilte. «Direkt an der Küste und auf den Inseln etwas höher.» Wer kurzentschlossen für einen Urlaub an die Küste kommen wolle, sollte sich vorab bei Tourist-Informationen oder im Internet zu freien Unterkünften informieren.


Notizblock

Internet

Orte

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Strände werden auf Mallorca immer kleiner. Das Rathaus in Palma reagiert und kündigt Maßnahmen an. Auch andere spanische Regionen kämpfen mit dem Problem.

Warum kommt es in manchen touristischen Zielgebieten zur Überfüllung, was sind die Ursachen und wie kann die Tourismusbranche gemeinsame Lösungsansätze finden? Das haben sich der DRV und der BTW gefragt und einen Roundtable zum Thema Overtourism ins Leben gerufen.

Reisen im Ruhestand kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Welt zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln. Viele nutzen diese Zeit, traumhafte Reiseziele zu besuchen. Mit mehr Zeit und oft auch den nötigen finanziellen Mitteln stehen zahlreiche Möglichkeiten offen. Dabei ist es wichtig, Reiseziele zu wählen, die auch gut auf die Bedürfnisse älterer Reisender abgestimmt sind.

Oft sind es Urlauber, die durch einen Tritt mit der Taucherflosse oder andere unbedachte Berührungen zur Zerstörung beitragen. Das Hotel Villa Le Corail Gran Meliá hat hingegen eine Initiative ins Leben gerufen, die umweltbewussten Tourismus und Meeresschutz zu vereinen versucht.

Die Reiselust der Deutschen treibt den Reisekonzern Tui zum Ende des Sommers weiter an. Während der Konkurrent FTI in die Pleite schlitterte, verzeichnete Tui bei den Pauschalreisen sechs Prozent mehr Gäste als ein Jahr zuvor.

Das Deutschlandticket wird ab 2025 teurer. Dadurch soll das Modell langfristig gesichert werden - dafür fehlen derzeit aber noch finanzielle Zusagen des Bundes. Der Deutsche Tourismusverband blickt skeptisch auf die Erhöhung um neun Euro. Die Erhöhung um neun Euro monatlich bedeutet ein Plus um 18,3 Prozent.

Dertour hat im Zuge der Planungen für die Sommersaison 2025 erneut das Buchungs- und Reiseverhalten seiner Gäste analysiert und dabei die Sommermonate Juni bis September 2024 ausgewertet.

Wie es ist, mit den Reiseleitern von Studiosus in den schönsten Städten weltweit unterwegs zu sein, vermittelt der neue Reise-Podcast des Veranstalters. In der Episode "Dublin" plaudert beispielsweise der Moderator mit Corina Oosterveen über die Heimat von James Joyce und Guinness-Bier.

Four Seasons hebt mit der Einführung einer neuen Reiseroute als Teil des Four Seasons Private Jet Experience-Programms 2026 wieder ab. Ebenfalls im Jahr 2026 wird eine neue Version der Route World of Adventures eingeführt.

Eis und Schnee auf den Tragflächen sind ein Risiko beim Fliegen: Darum wird vorbeugend enteist, ehe die Maschine abhebt. Kommt es dadurch zu Verspätungen, können Passagiere auf Entschädigungen hoffen.