Kreuzfahrtindustrie will 2023 Vor-Corona-Niveau übertreffen

| Tourismus Tourismus

Die von riesigen Verlusten während der Coronapandemie gebeutelte Kreuzfahrtindustrie will 2023 die Krise endgültig hinter sich lassen. Für den größten europäischen Markt Deutschland erwartet der Branchenverband Clia eine «postpandemische Konsolidierungsphase» und die Rückkehr zu einem soliden Wachstum. «Im Laufe dieses Jahres werden wir das Vor-Corona-Volumen an Passagieren wieder erreichen oder übertreffen», sagte Clia-Deutschland-Chef Helge Grammerstorf am Donnerstag in Hamburg.

Nach Angaben des Verbands wuchs die Nachfrage auf dem deutschen Markt 2022 auf 1,876 Millionen Passagiere an. «Das Marktvolumen nähert sich dem Niveau vor Corona mit 2,6 Millionen Passagieren im Jahr 2019 weiter an.» Dass der Trend anhält, schließt Clia aus der von nahezu allen Reiseexperten unterstellten aufgestauten Reiselust nach der Corona-Krise. Clia berichtete, eine repräsentative Befragung unter 500 Menschen in Deutschland habe ergeben, dass 56 Prozent der Befragten in den nächsten zwei Jahren eine Kreuzfahrt unternehmen wollten.

Beliebtestes Zielgebiet 2022 war den Angaben zufolge Nordeuropa mit einem Anteil von 40 Prozent, gefolgt von der Mittelmeerregion mit 32 Prozent. Die Nachfrage nach dem Baltikum habe aufgrund der geopolitischen Lage stark abgenommen. Eine Größenordnung von 5 Prozent erreichten Ziele in der Karibik und in Afrika, 9 Prozent die Kanarischen Inseln. Unter dem Strich sei «in allen Bereichen ein deutliches Wachstum zu verzeichnen». Die durchschnittliche Reisedauer lag Clia zufolge mit 8,6 Tagen etwas niedriger als vor Corona (9,1 Tage). Das ermittelte Durchschnittsalter der Passagiere habe mit 47,5 Jahren auf dem niedrigsten Stand der vergangenen Jahre gelegen.

Der Ausbruch der Coronapandemie hatte die zuvor von einem Dauerboom verwöhnte Kreuzfahrtindustrie 2020 zu einer Vollbremsung gezwungen und auch 2021 stark gebremst. Ganze Flotten oder zumindest etliche Schiffe blieben zeitweise im Hafen. Werften litten unter ausbleibenden Neubauaufträgen.

Nach zwei desaströsen Jahren dürfte 2022 für die Industrie global betrachtet zumindest wieder etwas besser gelaufen sein. Die großen Vier - Carnival (mit der deutschen Tochter Aida), Royal Caribbean (Tui-Partner bei Tui Cruises), Norwegian und MSC - fuhren weltweit zusammen aber immer noch knapp 12 Milliarden Dollar Verluste ein, wie sich aus den Geschäftsberichten ersehen lässt. In den beiden Vorjahren waren es 20 beziehungsweise 21 Milliarden Dollar Verlust.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Strände werden auf Mallorca immer kleiner. Das Rathaus in Palma reagiert und kündigt Maßnahmen an. Auch andere spanische Regionen kämpfen mit dem Problem.

Warum kommt es in manchen touristischen Zielgebieten zur Überfüllung, was sind die Ursachen und wie kann die Tourismusbranche gemeinsame Lösungsansätze finden? Das haben sich der DRV und der BTW gefragt und einen Roundtable zum Thema Overtourism ins Leben gerufen.

Reisen im Ruhestand kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Welt zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln. Viele nutzen diese Zeit, traumhafte Reiseziele zu besuchen. Mit mehr Zeit und oft auch den nötigen finanziellen Mitteln stehen zahlreiche Möglichkeiten offen. Dabei ist es wichtig, Reiseziele zu wählen, die auch gut auf die Bedürfnisse älterer Reisender abgestimmt sind.

Oft sind es Urlauber, die durch einen Tritt mit der Taucherflosse oder andere unbedachte Berührungen zur Zerstörung beitragen. Das Hotel Villa Le Corail Gran Meliá hat hingegen eine Initiative ins Leben gerufen, die umweltbewussten Tourismus und Meeresschutz zu vereinen versucht.

Die Reiselust der Deutschen treibt den Reisekonzern Tui zum Ende des Sommers weiter an. Während der Konkurrent FTI in die Pleite schlitterte, verzeichnete Tui bei den Pauschalreisen sechs Prozent mehr Gäste als ein Jahr zuvor.

Das Deutschlandticket wird ab 2025 teurer. Dadurch soll das Modell langfristig gesichert werden - dafür fehlen derzeit aber noch finanzielle Zusagen des Bundes. Der Deutsche Tourismusverband blickt skeptisch auf die Erhöhung um neun Euro. Die Erhöhung um neun Euro monatlich bedeutet ein Plus um 18,3 Prozent.

Dertour hat im Zuge der Planungen für die Sommersaison 2025 erneut das Buchungs- und Reiseverhalten seiner Gäste analysiert und dabei die Sommermonate Juni bis September 2024 ausgewertet.

Wie es ist, mit den Reiseleitern von Studiosus in den schönsten Städten weltweit unterwegs zu sein, vermittelt der neue Reise-Podcast des Veranstalters. In der Episode "Dublin" plaudert beispielsweise der Moderator mit Corina Oosterveen über die Heimat von James Joyce und Guinness-Bier.

Four Seasons hebt mit der Einführung einer neuen Reiseroute als Teil des Four Seasons Private Jet Experience-Programms 2026 wieder ab. Ebenfalls im Jahr 2026 wird eine neue Version der Route World of Adventures eingeführt.

Eis und Schnee auf den Tragflächen sind ein Risiko beim Fliegen: Darum wird vorbeugend enteist, ehe die Maschine abhebt. Kommt es dadurch zu Verspätungen, können Passagiere auf Entschädigungen hoffen.