Nach FTI-Pleite: Steigende Last-Minute-Nachfrage erwartet

| Tourismus Tourismus

Laut dem Online-Reiseportal Holidaycheck wird die Insolvenz von FTI für eine steigende Nachfrage nach Last-Minute-Angeboten sorgen. Auf der Website sei das Buchungsvolumen am Montag, als die Insolvenz verkündet wurde, merklich gestiegen. Unter anderem auch der Veranstalter Alltours erwartet wegen der FTI-Pleite in den kommenden Tagen und Wochen ein erhöhtes Buchungsaufkommen.

Marija Linnhoff, die Vorsitzende des Verbandes unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR), rechnet allgemein damit, dass das Last-Minute-Geschäft durch die frei werdenden Kapazitäten angekurbelt wird, wie sie «Spiegel online» (Bezahlschranke)» sagte. Die Veranstalter würden dabei fair bleiben. «Man sieht das schon am ersten Buhlen um Kunden, indem Ermäßigungen gegeben oder auf Anzahlungen verzichtet wird.»

Wie wirkt sich die FTI-Pleite auf die Preise und das Angebot aus? Für eine Einschätzung dazu ist es laut Holidaycheck zu früh. Einerseits würden nun Kapazitäten in Hotels und Flugzeugen frei, andererseits gingen Exklusiv-Kapazitäten wie Vollcharter-Flüge aus dem Markt. Und durch Urlauber, deren FTI-Reise im Sommer infrage steht, wird die Nachfrage größer.

Veranstalter: Auswahl groß, Schnäppchen möglich

Die Auswahl an Reisezielen ist nach Angaben verschiedener Veranstalter immer noch groß, Hotel- und Flugkontingente seien erhöht worden, heißt es etwa von der Dertour Group oder von Alltours. Laut Tui Deutschland gibt es gute Angebote in Mallorca, Tunesien und Bulgarien. Durch die Insolvenz der FTI werde es allerdings kurzfristig auch zu attraktiven Konditionen in der Türkei und Ägypten kommen, teilt ein Sprecher mit. «Dies waren die beiden wichtigsten Märkte der FTI und daher werden auch wir als Tui dort jetzt neue Angebote mit den Hoteliers und Airlines zusammenstellen.»

Preissteigerungen im Last-Minute-Bereich wird es dem Sprecher zufolge nicht geben. Griechenland- oder Spanien-Urlauber sollte allerdings eher früher als später buchen, da hier schon eine große Nachfrage herrsche. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach der Pleite des Reisekonzerns FTI Touristik hat der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) erste Schritte zur Absicherung von Urlauben unternommen. Der Fonds hat bereits «Kostenübernahmeschreiben an Hoteliers übermittelt, damit Reisende ihren Urlaub unbeschwert fortsetzen können».

Italien gehört zu den beliebtesten Reisezielen bei Urlaubern. 2023 verzeichnete das Mittelmeerland ein Rekordhoch - noch nie kamen so viele Touristen wie im vergangenen Jahr.

Viele Flugpassagiere ärgern sich, wenn sie für die Mitnahme von Handgepäck in der Kabine zusätzlich in den Geldbeutel greifen müssen. Eine Entscheidung der linken Regierung in Spanien wird sie freuen.

Die Tourismuspolitik der Landesregierung von Schleswig-Holstein hat aus Sicht der Branche Verbesserungspotenzial. Dies zeige das diesjährige Tourismus-Politbarometer, das der Tourismusverband Schleswig-Holstein am Dienstag in Kiel vorstellte.

Die Insolvenz des drittgrößten europäischen Reiseveranstalters FTI sorgt für Turbulenzen. Doch die Menschen werden dennoch reisen, erwartet Tourismusexperte Kirstges.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Die Bundesregierung hat neue staatliche Hilfen für den Reisekonzern FTI abgelehnt. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte am Montag in Berlin, es gebe dafür haushalterische, rechtliche und wirtschaftliche Gründe.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Erst Corona, dann der Ukrainekrieg. Jetzt fehlt in Bulgariens Badeorten das Personal. Viele bulgarische Köche, Kellner und Zimmermädchen sind wegen der besseren Bezahlung jetzt in anderen Urlaubsländern tätig.

Erst am Samstag waren Tausende auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen Massentourismus zu protestieren und Maßnahmen zu fordern. Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma prescht nun vor.