Sachsen vor Sommerferien gut gebucht – Städtereisen wieder beliebter

| Tourismus Tourismus

Sachsens Urlaubsregionen erwarten in den nächsten Wochen viele Feriengäste. Die meisten Gebiete könnten vor Beginn der Sommerferien eine gute Buchungslage vorweisen und zeigten sich zufrieden, berichtete der Landestourismusverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem seien Städtereisen wieder im Kommen. «Die Entwicklung gibt es schon länger. Nur die Pandemie-Jahre haben die Buchungen in ländlichere Regionen verschoben.» Die meisten Ankünfte und Übernachtungen im Sommer würden demnach wieder in Dresden und Leipzig registriert. Diese Reisen stünden oft in Verbindung mit Events oder kulturellen Angeboten.

Städtereisen würden für kürzere Aufenthalte genutzt mit ein oder zwei Übernachtungen, so der Verband. Dem stünden etwas längere Trips von bis zu vier Tagen in ländlichere Regionen gegenüber – dazu zählten die Sächsische Schweiz oder das Erzgebirge. Bei einem Urlaub in Sachsen biete sich die Verbindung von Kultur und Natur an - dank relativ kurzer Wege. Auch Camping sei nach wie vor beliebt. 

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag die Zahl der Übernachtungen im vorigen Jahr in den Sommermonaten Juni, Juli und August bei sechs Millionen in Unterkünften ab zehn Betten und auf gleichwertigen Campingplätzen. Darunter waren 700 000 Auslandsgäste, die meisten aus Polen. Der August war der beliebteste Monat des ganzen Jahres 2023, im Freistaat wurden 2,1 Millionen Übernachtungen gezählt. 

Urlaub vor der Haustür

Das Erzgebirge sei zu Beginn der Sommerferien besonders ein «Ziel für Kurzurlauber», sagte Claudia Brödner vom Tourismusverband Erzgebirge in Annaberg-Buchholz. «Wir registrieren Vorbuchungen von Eibenstock, dem Kurort Oberwiesenthal bis in das Osterzgebirge.» Noch seien Unterkünfte in allen Kategorien verfügbar. Ein Buchungsservice des Verbandes unterstützt Suchende. 

«Mit Ferienbeginn erwarten wir Buchungen von Kurzentschlossenen, die den Urlaub vor der Haustür vorziehen», erläuterte Brödner. Die Übernachtungsangebote nutzten oft Menschen direkt aus Sachsen oder Besucher aus den angrenzenden Bundesländern. Im Erzgebirge stehen auch in dieser Saison besonders Outdoor-Aktivitäten im Fokus, wie Mountainbiken und Wandern.

Den Jahresurlaub verbringen die Deutschen wieder häufiger in Italien oder Spanien, erklärte Sebastian Klink, stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbandes Dresden. Deshalb werde sich das Buchungsverhalten in der Landeshauptstadt im Juli und August sehr kurzfristig gestalten und nach den «Top-Sommern» in der Corona-Zeit wieder auf gewohntem Niveau einpendeln. «Es gibt an den Wochenenden oder an Konzerttagen schon Vorbuchungen.» Im letzten Jahr entwickelte sich der August zum stärksten Monat der Sommersaison mit 562 000 Übernachtungen, gefolgt vom Juli mit 520 000.

Camping ohne Vorreservierung

Auch in der Oberlausitz habe sich der Trend zu kurzfristigen Buchungen in den letzten Jahren verfestigt, sagte Sophie Nücklich von der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien. Besonders Campingplätze verzichten auf eine Vorreservierung. «Sie machen sich die Tendenz zur Spontanität zunutze und setzen nur auf sogenannte Walk-in-Kundschaft.» Insgesamt blickten die Beherbergungsbetriebe in der Oberlausitz positiv auf die kommenden Monate. Die Zahl von Urlaubern aus Polen und Tschechien nehme zu. «Die Oberlausitz gewinnt an länderübergreifender Beliebtheit.»

Die Nachfrage nach Angeboten und Übernachtungen für Leipzig im Sommer sei aktuell sehr groß, so die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH. Die Rekordmonate Juli und August 2023 könnten in diesem Jahr wieder erreicht oder gar übertroffen werden. In den Sommermonaten kämen Individualtouristen als auch Familien. Auch die Nachfrage nach Angeboten im Aktivtourismus steige deutlich, dazu zählten Wandern, Radfahren oder Camping. Auch der Zoo Leipzig oder der Freizeitpark Belantis stünden hoch im Kurs.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Schon Ende dieses Jahres müssen erste Unternehmen im Nachhaltigkeitsbericht die Emissionen ihrer Geschäftsreisen offenlegen. Doch bislang spiegelt sich die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit noch nicht angemessen in den Reiserichtlinien wider.

Umfragen zu den jährlich erscheinenden Statistiken haben die kulinarischen Genüsse als einen der Haupttreiber und als Schlüsselfaktor der Loyalität von Nordsee-Gästen zur Region erkannt.

Im Sommer ist die Nachfrage nach Flügen groß. So groß, dass Fluggesellschaften sie mit ihrer Flotte nicht immer komplett bedienen können. Eine Lösung sorgt mitunter für Verwunderung am Flughafen.

Die Planungen für eines der größten Tourismusprojekte in MV laufen, aber sie verzögern sich. Es geht um das Bernstein-Resort auf der Halbinsel Pütnitz. Das Vorhaben ist nicht unumstritten. Geplant sind ein Center Parc und eine Sport- und Erlebniswelt.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus begrüßt zum 1. Juli zwei weitere Unternehmen als Mitglieder: die Grand Metropolitan Hotels und die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH. Damit gehören der DZT insgesamt 63 Mitglieder an.

Wenn ein Hotel sich 1,3 Kilometer vom Strand befindet, sind das dann wenige Gehminuten? Mit dieser Frage befasste sich das Amtsgericht München - und kam zu einer eindeutigen Antwort.

An beliebten Urlaubsorten regt sich immer mehr Widerstand gegen die Touristenmassen und ihre Auswirkungen. Deutsche Urlauber bekommen davon bislang aber wenig mit, wie eine Umfrage zeigt.

Heerscharen von Touristen verstopfen Gassen und Plätze. Anwohner sind genervt, wie jüngst Proteste auf Mallorca, den Kanaren und in Granada gezeigt haben. Jetzt werden Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Übertourismus stellt eine ernste Herausforderung für viele beliebte Reiseziele weltweit dar. Aber wissen die deutschen Reisenden überhaupt, worum es sich bei diesem Phänomen dreht und wie schätzen sie die eigene Rolle ein?

Die deutschen Unternehmen und öffentlichen Institutionen haben sich ihre Geschäftsreisen im Jahr 2023 wieder deutlich mehr kosten lassen. Wie die aktuelle VDR-Geschäftsreiseanalyse 2024 belegt, stiegen die Ausgaben um 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.