Schneekanonen retten Winter-Bilanz im Sauerland

| Tourismus Tourismus

Wenig Naturschnee, aber ordentliche Bedingungen für die Schneekanonen: Die Wintersportgebiete im Sauerland ziehen eine durchmischte Saisonbilanz. In den größeren Skigebieten seien die Lifte mithilfe von Kunstschnee im Schnitt an 60 bis 70 Tagen in Betrieb gewesen, teilte die Wintersport-Arena Sauerland am Freitag mit. Für kleinere Lifte ohne Schneekanonen war es hingegen eine eher schlechte Saison. 600 000 Touristen wurden gezählt - etwas weniger als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Ganz vorbei ist die Saison aber noch nicht: Einige wenige Lifte in Winterberg sollen noch bis zum Ende der Osterferien weiterlaufen.

Der Winter hatte im Dezember mit frostig-kalten Temperaturen für die Liftbetreiber eigentlich gut angefangen. Aber ausgerechnet zum ersten Saison-Höhepunkt rund um Weihnachten ließen warmer Wind und Regen den Schnee fast komplett wegschmelzen. In der Gesamtschau sei der Winter im Sauerland zu warm gewesen. Nur an 27 Tagen habe wenigsten 20 Zentimeter Naturschnee gelegen - das ist das Minimum, um ohne den Einsatz von Schneekanonen Pisten und Loipen präparieren zu können. Für Betreiber reiner Naturschnee-Pisten war es deshalb ein schlechter Winter: Dort war nach Angaben der Wintersport-Arena je nach Lage nur an 5 bis 20 Tagen überhaupt Skifahren möglich - Tendenz seit Jahren sinkend.

Dass Liftbetreiber, Hoteliers und Gastwirte unter dem Strich trotzdem noch ganz zufrieden mit dem Winter sind, liegt vor allem an den massiven Investitionen der vergangenen Jahre. 125 Millionen Euro seien seit Gründung der Wintersport-Arena Sauerland vor 20 Jahren in den Wintersport der Region investiert worden, betont der Liftverbund.

Mit dem Geld wurden Schneekanonen gekauft, Speicherteiche, und Pumphäuser für die technische Schneeerzeugung gebaut. Moderne Pistenraupen verteilen den Schnee bei mäßigen Verhältnissen mithilfe von Satelliten-Navigation genau so, dass die Pisten noch ordentlich präpariert werden können. Die Investitionen hätten dafür gesorgt, dass das Sauerland anders als in den 1990er Jahren wieder mit schneesicheren Abfahrten werben könne, betonte die Wintersport-Arena. Für die Tourismusbranche sei es wichtig, dass es dadurch wieder sichere, planbare Einnahmen gebe.

Zumindest in den nächsten 20 Jahren werde Wintersport im Sauerland auch weiterhin wirtschaftlich tragfähig sein, prognostiziert der Liftverbund und verweist auf eine entsprechende Studie. Gleichzeitig reagiert die Region auf die Kritik von Umweltschützern an der energieintensiven Schneeerzeugung. Seit zwei Jahren hätten die Skigebiete komplett auf Ökostrom umgestellt, betont die Wintersport-Arena. Derzeit werde außerdem geprüft, ob durch die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen mehr Strom aus Windkraft direkt vor Ort produziert werden könne.

Endgültig abgeschlossen ist die Saison im Sauerland auch noch nicht. Zurzeit sind in Winterberg noch fünf Lifte in Betrieb. In zwei Wochen stellt die Region dann auf Sommer-Tourismus um. Einige Sessellifte bringen Wanderer und Mountainbiker auf die Höhen des Rothaargebirges, auch Sommerrodelbahnen öffnen wieder.

Die Wintersport-Arena Sauerland ist ein Zusammenschluss der Skigebiete in den Kreisen Hochsauerland, Siegen-Wittgenstein, Olpe und der hessischen Gemeinde Willingen. Dazu gehören 34 Skigebiete mit 126 Liften.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Peru, das Land der Inka, ist bekannt für seine kulturellen Highlights, atemberaubenden Berggipfel und dichten Regenwälder. Was viele nicht wissen: Das südamerikanische Land kann darüber hinaus mit traumhaften Stränden aufwarten.

Der Deutsche Ferienhausverband hat eine Studie zum Volumen des Ferienhausmarktes veröffentlicht. Demnach gibt es in Deutschland 555.111 Ferienhäuser und -wohnungen mit 2,6 Millionen Betten, 82 Prozent werden von privaten Gastgebern vermietet. 307 Millionen Übernachtungen finden jährlich in privaten und gewerblichen Ferienunterkünften statt.

Öfter, kürzer, günstiger und häufig allein: Das Reiseverhalten der Gen Z unterscheidet sich laut der Simon-Kucher Travel-Trends-Studie stark von älteren Menschen. So beschneidet die Gen Z ihr Reisebudget um ganze 14 Prozent und reist dennoch 4,5-mal häufiger als Baby Boomer, so eine Studie der Strategieberatung Simon-Kucher.

Seit der Pleite des Reiseveranstalters FTI Anfang Juni warten Hunderttausende Urlauber auf eine Entschädigung. Bis Herbst sollen sie das Geld nun erhalten. Das gilt aber nicht für alle Betroffenen.

Die Pleite des Reiseveranstalters FTI hatte Anfang Juni Hunderttausende Urlauber getroffen. Jetzt sollen sie bald eine Entschädigung erhalten - allerdings nur für eine bestimmte Reiseform.

Ein Klassiker im Badeurlaub: Plötzlich ist das Kind weg. An der italienischen Adriaküste soll jetzt Künstliche Intelligenz helfen, den Nachwuchs so schnell wie möglich zurückzubekommen.

Mit einer neuen Kampagne sollen Urlauber dazu bewegt werden, ihr Klimabewusstsein auf Reisen nicht zu Hause zu lassen. Damit will Kopenhagen einem Zwiespalt begegnen - und andere Städte inspirieren.

Der Sommer ist in vollem Gange, und die Vorfreude auf sonnige Tage am Meer steigt. Das Ferienhausportal Holidu hat eine Analyse der beliebtesten Strände in Deutschland für den Sommer 2024 durchgeführt.

Kurz vor dem Finalspiel zieht die Deutsche Bahn ein EM-Fazit. Zwölf Millionen Reisende sind während der EM allein mit den ICE- und IC-Zügen der DB unterwegs gewesen. Ein gemischtes Fazit zieht die DB hingegen beim Thema Pünktlichkeit.

Brandenburg wirbt künftig mit dem Slogan «Da kannste nich meckern» für sich. Mit Sprüchen dieser Art versucht das Landesmarketing Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im vergangenen Jahr hieß es noch «Schöne Orte brauchen keine schönen Namen», im Jahr davor «jwd – jeder will dahin».