Studie: Anstieg der Inzidenz für die meisten Geschäftsreisenden kein Absagegrund

| Tourismus Tourismus

In den kommenden Wochen droht ein neuerlicher Anstieg der Corona-Infektionen. Die meisten Geschäftsreisen sollen trotzdem wie geplant stattfinden: Nur drei Prozent aller Fach- und Führungskräfte in Deutschland wollen aufgrund von Corona auf Auswärtstermine verzichten.

Die Reisenden legen aber Wert auf Sicherheitsmaßnahmen und verlässliche Informationen, um das Risiko möglichst gering zu halten. 72 Prozent der Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeitenden dabei durch ein professionelles Risikomanagement – erheblich mehr als vor Ausbruch der Pandemie. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie „Chefsache Business Travel 2022“, einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

Fast drei Viertel der größeren deutschen Unternehmen helfen ihren Mitarbeitenden dabei, sicher zu reisen, beispielsweise durch Rückholpläne oder einen festen Ansprechpartner. Die eine Hälfte davon hat eine entsprechende Funktion im eigenen Unternehmen eingerichtet, die andere kooperiert mit Geschäftsreisebüros oder Versicherungen. Diese Vorsichtsmaßnahmen wurden vielerorts erst vor kurzem eingeführt: Bei 19 Prozent der Unternehmen nach Ausbruch der Corona-Pandemie, bei weiteren 16 Prozent in jüngster Zeit nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. 27 Prozent der Unternehmen haben darüber hinaus ihr vorhandenes Risikomanagement aufgrund der jüngsten Krisen überarbeitet und professionalisiert.

In elf Prozent der Unternehmen ist die Einführung allerdings erst in Planung, in weiteren 16 steht das Thema nicht einmal auf der Agenda. „Unternehmen sollten ihre Strategien der Arbeitgeber-Fürsorge überprüfen, um etwaige Lücken zu schließen“, sagt Yaël Klein, Vice President & General Manager für Deutschland beiAmerican Express Global Business Travel.

„Die große Mehrheit der Unternehmen hat die Sicherheit ihrer Belegschaften schon vor der Pandemie ernst genommen. Während dieser Zeit jedoch rückten die Sicherheit der Reisenden sowie ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden ganz klar in den Vordergrund – und sie bleiben eine Priorität. Zudem achten wir jetzt verstärkt darauf, wie wir Reisende im Fall von Störungen im Reiseablauf unterstützen können. Unternehmen sollten eng mit ihren Geschäftsreisebüro-Partnern zusammenarbeiten, um die Lösungen und Strategien zu finden, mit denen sie ihre Fürsorgepflichten erfüllen können.“ In der Tat verfügen 82 Prozent der Unternehmen, die ein Geschäftsreisebüro nutzen, über ein Risikomanagement, aber nur 44 Prozent derer, die ihre Reisetätigkeit selbst organisieren.

Geschäftsreisende wünschen vielfältige Schutzmaßnahmen

Die Befragten selbst sind offen für jede Unterstützung beim sicheren Reisen, ob durch ihr eigenes Unternehmen oder andere Stellen: 55 Prozent  wünschen sich detaillierte Informationen über Veränderungen bei Ein- und Ausreisebestimmungen. Fast genauso viele (54 Prozent) plädieren für die Einhaltung der 3G-Regel oder eine FFP2-Maskenpflicht.

45 Prozent fühlen sich wohler, wenn es einen angemessenen Sicherheitsabstand zwischen den besetzten Plätzen in ihrem Verkehrsmittel gibt – selbst wenn der Anbieter dadurch nicht alle Sitze belegen kann. Wo dies nicht möglich ist, wünschen sie sich Flexibilität von Seiten ihres eigenen Arbeitgebers: 41 Prozent plädieren dafür, dass während einer Corona-Welle die Reiserichtlinien gelockert und die Nutzung der Business Class im Flieger beziehungsweise der ersten Klasse in der Bahn gestattet werden, um so die Sicherheit beim Reisen zu erhöhen.

Ältere Arbeitnehmer sind stärker besorgt

Mit zunehmendem Alter werden die Wünsche nach Sicherheitsmaßnahmen häufiger: Nur 45 Prozent der unter 40-Jährigen wünschen sich beispielsweise eine FFP2-Masken-Pflicht, aber 63 Prozent der Altersgruppe ab 40 Jahren. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Abstandsregelung: Nur 35 Prozent der jüngeren Befragten legen Wert auf freie Plätze um sie herum, aber 56 Prozent der älteren.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für viele ist der große Sommerurlaub vorbei. Das Finanztechnologie-Unternehmen SumUp zieht eine erste Bilanz: Wie lief die Hochsaison für die Händler? Welche Regionen profitieren dieses Jahr am meisten vom Tourismus und wofür gaben die Urlauber ihr Geld aus?

Der Trevi-Brunnen in Rom ist ständig überfüllt. Die Stadt erwägt nun eine Eintrittsgebühr für Touristen, um den Massentourismus einzudämmen. Wann sie kommen könnte, ist noch unklar.

alltours verzeichnet für den kommenden Winter einen Buchungsanstieg von 50 Prozent für Ziele in der Karibik, in Asien und im Indischen Ozean. Besonders beliebt sind Thailand, die Malediven, die Seychellen, Mauritius, Mexiko, Kuba und die Dominikanische Republik.

Durchsetzen konnte er sich gegen namhafte US-Konkurrenten: Der Europa-Park in Rust darf sich wieder über den Titel «bester Freizeitpark der Welt» freuen. Es ist nicht die einzige Auszeichnung.

Sommer, Sonne Urlaub: Für manch einen ging es da auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach Hessen. Einige Kommunen zeigen sich zufrieden mit den bisherigen Besucherzahlen für die warme Jahreszeit. Die Stimmung in der Branche bleibt aber angespannt. 

Der Sommer geht zu Ende und damit die Urlaubs-Hauptsaison. Doch der Altweiber-Sommer und der Herbst stehen schon an, und Mecklenburg-Vorpommern wirbt für eine «Rauszeit» im Nordosten.

Schweden schafft die Luftverkehrsteuer ab und stärkt damit die Reise- und Luftverkehrswirtschaft. Für den Deutschen Reiseverband​​​​​​​ geht das Land den richtigen Weg. In Deutschland dagegen wurde die Abgabe erst kürzlich angehoben.

Sonne, Sand und Meer - Italiens Strände sind eine Goldgrube für die Betreiber von Strandbädern. Dort soll jetzt aber der raue Wind des Wettbewerbs blasen.

Eine Analyse von 252 Urlaubsbeschwerden in Österreich zeigt, dass auch dieser Reise-Sommer oft wenig erholsam verlaufen ist. Viele Urlauber kannten zudem den Unterschied zwischen einer Pauschalreise und einer gebuchten Einzelleistung nicht.

Reisende aus den USA besuchen im Durchschnitt 277 verschiedene Webseiten, bevor sie eine Reise buchen. Das ist laut Daten von Expedia mehr als siebenmal so viel wie 2013, als Reisende vor der Buchung 38 Webseiten besuchten.