Tourismus in Hessen: Kommunen zufrieden - die Branche nicht

| Tourismus Tourismus

Sommer, Sonne Urlaub: Für manch einen ging es da auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach Hessen. Einige Kommunen zeigen sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zufrieden mit den bisherigen Besucherzahlen für die warme Jahreszeit. Die Stimmung in der Branche bleibt aber angespannt. 

Fulda ist zufrieden

Der Sommer in Fulda etwa sei aus touristischer Sicht positiv verlaufen. «Allein der Fuldaer Musicalsommer und die Domplatzkonzerte brachten rund 160.000 Menschen in die Stadt, davon auch ein großer Teil als Übernachtungsgäste von außerhalb», teilte ein Sprecher der Stadt mit. Allerdings stehe allen Vergleichszahlen 2024 das Jahr 2023 gegenüber, das mit mehr als 739.000 Übernachtungen einen neuen Rekord eingefahren hatte, hieß es. Eine ähnlich gute Quote oder gar eine erneute Rekordmarke seien fraglich. 

Allerdings sei auch das ganze Land Hessen nicht so sehr von den Sommermonaten im Hinblick auf Tourismus angewiesen. Von Hessen Tourismus etwa heißt es: «Grundsätzlich kann man sagen, dass Hessen generell weniger stark von saisonalen Spitzen betroffen ist als Deutschland insgesamt.» Gerade die nördlichen Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern wiesen im Vergleich eine deutlich höhere Saisonabhängigkeit auf.

Die Mainmetropole Frankfurt profitierte in diesem Jahr insbesondere vom Großevent Fußball-Europameisterschaft. Allein im Juni - dem Eröffnungsmonat der EM - registrierte die Stadt mehr als eine Million Übernachtungen. Dabei kamen erwartungsgemäß viele Gäste aus dem Ausland nach Frankfurt (490.590).

Probleme in der Branche bleiben

Laut dem Dehoga Hessen ist die Stimmung trotz guter Auslastung «weiterhin getrübt» - insbesondere im ländlichen Raum. Ein Grund: in Hessen gebe es immer mehr Dörfer ohne Gaststätte. 

«Gab es im Jahr 2017 noch 19 Gemeinden im ländlichen Raum mit weniger als einem Profibetrieb je 1.000 Einwohner, sind es in 2021 bereits 42 Gemeinden», erklärte Dehoga Hessen-Geschäftsführer Oliver Kasties. Die Zahl der unterversorgten Gemeinden steige damit von 4,5 Prozent (2017) auf 9,9 Prozent (2021).

Die zum Jahresbeginn ausgelaufene Mehrwertsteuervergünstigung für die Gastronomie führe in Verbindung mit stark gestiegenen Kosten zu Schäden. Wegen Preiserhöhungen bei Ausschank und Gerichten sinke auch die Gästenachfrage und damit letztlich Umsatz und Ertrag in den Betrieben. Ein weiteres großes Thema seien Rückforderungen von Coronahilfen. Diese stellten einige Betriebe vor Herausforderungen, führte Kasties aus. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Sommer geht zu Ende und damit die Urlaubs-Hauptsaison. Doch der Altweiber-Sommer und der Herbst stehen schon an, und Mecklenburg-Vorpommern wirbt für eine «Rauszeit» im Nordosten.

Schweden schafft die Luftverkehrsteuer ab und stärkt damit die Reise- und Luftverkehrswirtschaft. Für den Deutschen Reiseverband​​​​​​​ geht das Land den richtigen Weg. In Deutschland dagegen wurde die Abgabe erst kürzlich angehoben.

Sonne, Sand und Meer - Italiens Strände sind eine Goldgrube für die Betreiber von Strandbädern. Dort soll jetzt aber der raue Wind des Wettbewerbs blasen.

Eine Analyse von 252 Urlaubsbeschwerden in Österreich zeigt, dass auch dieser Reise-Sommer oft wenig erholsam verlaufen ist. Viele Urlauber kannten zudem den Unterschied zwischen einer Pauschalreise und einer gebuchten Einzelleistung nicht.

Reisende aus den USA besuchen im Durchschnitt 277 verschiedene Webseiten, bevor sie eine Reise buchen. Das ist laut Daten von Expedia mehr als siebenmal so viel wie 2013, als Reisende vor der Buchung 38 Webseiten besuchten. 

Um den Ansturm auf das Matterhorn besser in den Griff zu bekommen, denkt der Walliser Tourismusort Zermatt über eine Eintrittsgebühr von 12,70 Euro nach. Nach Informationen von SRF wird die Erhebung einer solchen Abgabe derzeit rechtlich abgeklärt.

Brandenburg kann ein Plus bei den Übernachtungen aufweisen - aber es gibt regionale Unterschiede. Wichtig ist Urlaubern nach einer Erhebung das Thema ökologische Nachhaltigkeit.

Welches Ausweisdokument ist nötig, braucht es ein Visum? Urlauber sollten sich immer rechtzeitig und selbstständig über die Einreisebestimmungen informieren. Eine Entscheidung des Amtsgerichts München zeigt: Sonst bleibt man womöglich auf hohen Kosten sitzen.

Das Klischee des spießigen Campers ist längst überholt – doch wie sieht dann der typische deutsche Camper bzw. die deutsche Camperin aus? Das Portal CamperDays wirft einen  Blick auf die Branche und beleuchtet aktuelle Fakten und Zahlen zum Campingtourismus.

Zum siebten Mal in Folge steht die Falkensteiner Michaeler Tourism Group mit ihrer Marke Falkensteiner in der Kategorie „Freizeit & Tourismus“ an der Spitze des TOP GEWINN Image Rankings. Auch in der Gesamtwertung der beliebtesten 100 Unternehmen des Landes verbesserte sich die Gruppe.