Wie reisen die Österreicher?

| Tourismus Tourismus

Wie reisen die Österreicher, wohin und wie lange? Welche Gründe halten sie davon ab? Und was hat ihr Alter damit zu tun? Die von Dertour Austria Ende 2024 beim Ipsos Institut in Auftrag gegebene Studie liefert Antworten und zeigt die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen auf. Die knapp 1000 Befragten entstammen den Generationen „Baby Boomer“ (zw. 1953 und 1964 geboren), „Generation X“ (zw. 1965 und 1979 geboren), „Generation Y / Millennials“ (zw. 1980 und 1994 geboren), und „Generation Z“ (zw. 1995 und 2010 geboren).

Europa ist Urlaubsziel Nr.1.

Die beliebtesten Reiseziele der Befragten in den letzten 12 Monaten waren Österreich, gefolgt von Italien, Kroatien und Deutschland. Spanien ist bei der Generation Z besonders beliebt (knapp 19 Prozent), Italien mögen Generationen X, Y und Z etwa gleich gerne.

Knapp 10 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten eine Fernreise gemacht, hauptsächlich in die USA bzw. nach Thailand. Bei der Beliebtheit von Fernreisen gibt es keine Unterschiede zwischen den Generationen.

Bis zu drei Urlaubsreisen im Jahr sind der Durchschnitt, dabei reist man im Schnitt sechs Tage. Übernachtet wird am liebsten im Hotel und dazu nimmt den/die Partner/in mit. Reisen in Österreich bzw. in die Nachbarländer sind signifikant kürzer (verlängertes Wochenende), während Fernreisen wenig überraschend zumeist zwei Wochen oder mehr dauern.

Boomer können es sich leisten, die Welt zu sehen und haben auch das Geld bzw. die Zeit zu reisen. Gen X und Millennials stecken fest im Arbeitsprozess, haben weniger Zeit (auch wegen tw. junger Familien), begründen aber deshalb neue Trends wie „workation“ oder „bleisure“. Gen Z will die Welt noch entdecken und erwartet sich auch vom Arbeitgeber, dass Geschäftsreisen Teil des Jobs sind.

Ausschlaggebend für die Buchung sind momentan für 71 Prozent der Befragten in erster Linie der Preis, dann erst Zusatzleistungen wie ein Parkplatz vor Ort (50 Prozent), Wellnessangebote (46 Prozent) oder das verlängerte check-in/check-out (37 Prozent), das speziell Gen Z schätzt. Geldknappheit ist auch für alle Generationen der Hauptgrund, warum man nicht auf Urlaub fährt.

Auch über bewusstes Reisen wird nachgedacht: Für knapp 60 Prozent ist nachhaltiges Reisen zumindest „eher wichtig“. Rund ein Drittel gibt die Bereitschaft an, für eine umweltfreundliche Reise mehr zu zahlen. Das spiegelt sich in der Realität aber meist nicht wider. Bei den jüngsten Befragten (Gen Z) ist die Bereitschaft signifikant höher (50 Prozent).

Information und Inspiration holen sich alle Generationen v.a. online, zB über Websites, reiseplattformen oder Social Media, die Nutzung von KI steckt dabei noch in den Kinderschuhen. Gen Z nützt hauptsächlich Social Media.

Ein Blick in die Bundesländer

Wiener verreisen am meisten geschäftlich, informieren sich weniger in Reisebüros und reisen deutlich öfter nach Frankreich und weniger nach Kroatien. Kärntner verreisen öfter mal übers Wochenende und bevorzugen Hotels vor anderen Unterkünften. Social Media und Reiseblogs/Substacks sind für sie am wenigsten interessant bei der Information über Urlaubsziele. Steirer stehen vor allem auf Kroatien und nennen „zeitliche Gründe“ als die größten Hindernisse beim Urlaubmachen.

Salzburger verreisen am häufigsten geschäftlich und interessieren sich im Vergleich am meisten für das Nachhaltigkeits-Thema. Vorarlberger reisen seltener nach Kroatien, Tiroler besonders häufig nach Italien. Für Burgenländer steht die passende Reisezeit im Mittelpunkt der Überlegungen. Im Vergleich legen Oberösterreicher am wenigsten Wert auf kulturelle Veranstaltungen, buchen häufiger über Online-Reiseplattformen. Niederösterreicher legen im Vergleich am meisten Wert auf Freizeitparks am Urlaubsort, romantisches Ambiente suchen sie am wenigsten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Laut der jährlichen Umfrage zu den Reisetrends von Booking.com wollen Reisende 2025 ihre Gewohnheiten überdenken und gegen den Strom schwimmen. Auch luxuriöse Wellness-Retreats oder nächtliche Aktivitäten stehen hoch im Kurs.

Laut einer Studie der Österreichischen Hoteliervereinigung wird das Alpenland immer mehr zur Ganzjahresdestination. Jedes zweite Hotel halte heute länger offen als vor wenigen Jahren, meist im Herbst. Weitere Saisonverlängerungen seien geplant.

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Wyndham Hotels & Resorts zeigt: Die ideale Reisezeit für den perfekten Inlandsurlaub liegt für die Deutschen im Durchschnitt bei vier Stunden und 12 Minuten. Dabei stehen Naturerlebnisse und neue Orte im Fokus.

Die Sommersaison 2024 ist gerade erst beendet und bereits jetzt kümmern sich viele um den Sommerurlaub des kommenden Jahres. Warum die Frühbucher-Saison noch früher startet als in den vergangenen Jahren, für wen sich eine so frühe Buchung auszahlen kann und was es dabei zu beachten gilt.

Wie stehen die Sterne für meine nächste Reise? Diese Frage bewegt zahlreiche Urlauber: Für viele Deutsche hat Astrologie einen Einfluss auf die Reiseplanung – das ergab die TUI-Studie „Astro-Travel: So reisen die Sternzeichen”.

Auch in diesem Jahr zeichnet die Allianz pro Schiene die aus Kundensicht herausragendsten Bahnhöfe Deutschlands aus. Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an den Bahnhof in Bautzen, ein Sonderpreis an den kleinen Bahnhof Sörup in Schleswig-Holstein.

Oberstdorf und das Kleinwalsertal sind beliebte Ziele für Urlauber aus ganz Deutschland. Wenige Wochen vor der Wintersaison kündigt die DB plötzlich an, die Region vom Fernverkehr abzuhängen. Touristiker sind alarmiert.

Hunderttausende Menschen besuchen den Blautopf jährlich. Das Areal um die leuchtende Quelle wird gerade saniert. Eine mehrjährige Sperrung hatte für Kritik gesorgt, Gastronomen klagten über enorme Umsatzeinbußen - nun wird gegengesteuert.

Als Insel der Reichen und Schönen gilt Sylt oft als teurer Urlaubsort. Für die Kurtaxe zahlen Nordseefans hier aber weniger als 130 Kilometer weiter südlich. Gebühren an Nord- und Ostsee variieren.

Als erste Stadt der Welt verlangte Venedig dieses Jahr von Tagesbesuchern Eintritt. Im kommenden Jahr wird es sogar noch teurer: 2025 müssen Touristen bis zu zehn Euro bezahlen, um für ein paar Stunden in die Lagunenstadt zu dürfen.