Ein Bewerber geht zum Vorstellungsgespräch, dann klicken die Handschellen: Die Polizei Göttingen hat in Braunlage im Harz einen 38-Jährigen festgenommen, der Geschäftsführer der Braunlage-Tourismus-Gesellschaft und Leiter der Städtischen Betriebe werden wollte - und zum Vorstellungsgespräch eingeladen war. Das berichtete die «Goslarsche Zeitung» vorab. Ereignet habe sich dies schon Anfang Juli. Der Bewerber aus Göttingen habe einer kleinen Gruppe von Kommunalpolitikern klarmachen sollen, warum er für die Stelle als Touristik-Manager geeignet sei. Inzwischen sitzt der Mann im Gefängnis.
Nach Angaben des Göttinger Oberstaatsanwalts Andreas Buick war der Mann im vergangenen Dezember wegen Stalkings zu einer Strafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden, wie die Zeitung berichtete. Doch habe er mehrfach gegen Bewährungsauflagen verstoßen, daher sei ein Sicherungshaftbefehl erlassen worden. Das Gericht habe mittlerweile die Bewährung widerrufen: «Der Mann verbüßt jetzt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten in einer Justizvollzugsanstalt.»
Nach Informationen der Zeitung soll die Polizei über die Agentur für Arbeit von dem Vorstellungsgespräch erfahren haben. Die Kommunalpolitiker reagierten dem Vernehmen nach mit Erstaunen auf die Verhaftung des Mannes, der aus dem Bewerberkreis immerhin in die engere Auswahl gekommen war. Ein anderer Bewerber sei inzwischen ausgewählt, der zum 1. Oktober die Stelle antrete. (dpa)