Promikoch Frank Heppner wurde im Dezember 2022 festgenommen worden. Drei Monate saß der Vater der Lebensgefährtin von Ex-Bayern-Star David Alaba in U-Haft. Nach Recherchen von „stern Investigativ“ soll Heppner dem sogenannten „militärischen Führungsstab“ der Verschwörer angehört haben. Der Koch beteuert seine Unschuld.
Ein Rechercheteam des Magazins „stern Investigativ“ bekam die Möglichkeit, Hunderte Seiten Ermittlerakten einzusehen, darunter auch Chatnachrichten und Protokolle abgehörter Telefonate. Das Ergebnis: Heppners Name soll laut der Recherche auf einer internen Kontaktliste des Militärstabs gestanden haben. Laut Bundesanwaltschaft soll der Militärstab für Waffenkäufe zuständig gewesen sein. Außerdem sollten Kämpfer rekrutiert werden und in ganz Deutschland Heimatschutzkompanien aufgebaut werden, so „stern“. Die Kompanien sollten demnach nach dem geplanten Umsturz bundesweit unter anderem Bürgermeister, Richter und Staatsanwälte festnehmen, um sie zu exekutieren oder vor ein Kriegsgericht zu stellen.
Auch Heppner soll sich in Telefonaten mit mutmaßlichen Rädelsführern und Mitwissern der Gruppe über Exekutionen und einen drohenden Bürgerkrieg ausgetauscht haben, schreibt das Magazin. Außerdem soll dort darüber gesprochen worden sein, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier „an die Wand gestellt“ werden solle. Wie es in dem Bericht weiter heißt, sei Heppner außerdem seit mindestens August 2022 Mitglied in einer Chatgruppe mit Militärverantwortlichen gewesen. Auch an Treffen soll er teilgenommen haben.
Heppner selbst beteuert gegenüber dem Magazin „stern Investigativ“ seine Unschuld. Angeblich habe er von den Umsturzplänen nicht gewusst und auch „niemals“ dem Militärstab angehört. Die Observierer müssten sich verhört oder seine Aussagen falsch interpretiert haben. „Erschießen wollte ich keinen. Das ist Quatsch“, so der Promikoch. Stattdessen habe er auf einen lukrativen Auftrag für ein Verpflegungskonzept der regulären Bundeswehr gehofft. Die Anschuldigungen des Generalbundesanwalts beschreibt Heppner als geschäftsschädigend.
Gegenüber BILD wehrt sich der Koch nun gegen die neuerlichen Anschuldigungen: Alle Vorwürfe seien den Ermittlern lange bekannt. Man habe ihn trotzdem aus der U-Haft entlassen und bisher keine Anklage erhoben.
Er sei „ein großer Demokratie-Anhänger“, gelobt Heppner: „Die Regierung wurde demokratisch gewählt. Auch ich habe gewählt. Deshalb muss ich aber nicht immer alles gut finden, was die Politik so entscheidet.“
„Mein Mandant wurde als einziger aus der U-Haft entlassen, genießt seither Reisefreiheit. Sämtliche Wertgegenstände, mit denen mutmaßlich die Reichsbürgerszene unterstützt werden sollte, wurden an ihn herausgegeben. Das sind deutliche Hinweise“, so Heppners Anwalt Stephan Lucas (51) aus München.