Wer in Wittenberge (Brandenburg) durch den Bahnhof schlendert, kann seit drei Jahren ein großes Wandbild mit den Sehenswürdigkeiten des Ortes bestaunen. Dumm nur, dass die abgebildete Schlosskirche gar nicht in Wittenberge steht, sondern in der Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) – rund 200 Kilometer entfernt.
Offenbar hatte der Künstler, der das Bild 2020 im Auftrag der Deutschen Bahn in einer Fußgängerunterführung in Wittenberge geschaffen hatte, die beiden Elb-Städte verwechselt. Mittlerweile führt die Deutsche Bahn Gespräche mit dem Künstler, um abzusprechen, wie man den Fehler beheben kann.
Die Lutherstadt Wittenberg sieht das Missgeschick allerdings gelassen und plädiert sogar dafür, dass Wittenberge das Wandbild behält. Rathaussprecherin Karina Austermann erklärte laut MDR, dass beide Städte 2027 die Landesgartenschauen in ihren Bundesländern ausrichten würden. Wittenberg könne daher auch in Wittenberge Werbung gebrauchen.
Diese Verwechslung erinnert an eine ähnliche Panne, bei der die CDU in ihrem neuen Imagefilm den Reichstag mit dem georgischen Präsidentenpalast verwechselt und die falsche Kuppel reingeschnitten hatte.