Der Hotelbrand in Lobbe auf der Insel Rügen, bei dem Ende 2020 ein Millionenschaden entstanden war, bleibt ohne strafrechtliche Folgen. Wie ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft am Mittwoch sagte, ist das Verfahren gegen den tatverdächtigen Angestellten des Hotels jetzt eingestellt worden. Der Mann hatte am 3. November 2020 auf Anweisung Efeu an der Fassade mit offener Flamme bekämpft, was den Brand letztlich auslöste. Das Strandhotel hatte 30 Zimmer auf drei Etagen. Sieben Feuerwehren konnten nicht verhindern, dass das Gebäude ausbrannte. Die Ruine wurde noch nicht wieder aufgebaut.
Der Tatverdächtige habe genau das gemacht, was ihm die Verantwortlichen aufgetragen hatten, und das zum ersten Mal, sagte der Sprecher. Deshalb sei «kein Vorwurf der Fahrlässigkeit zu erkennen.» Dazu kam, dass die Pflanzenreste, die das Feuer schließlich verursachten, für den Mann nicht erkennbar in einen Hohlraum hineingewachsen waren. Efeu ist eine Kletterpflanze, die zur Begrünung von Fassaden verwendet wird, deren Triebe aber auch in Ritzen und Fugen hineinwachsen und sich dort weiter ausbreiten.
Zur Brandzeit waren keine Gäste im Gebäude. Eine Mitarbeiterin hatte sich knapp retten können. Die Feuerwehren konnten nur verhindern, dass der Brand nicht auf die Nachbargebäude mit Ferienwohnungen übergriff. Mögliche Ansprüche - etwa auf Schadenersatz - müssten nun in einem zivilrechtlichen Verfahren geklärt werden, sagte der Sprecher. (dpa)