Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ärgert sich über die Abschaffung der berühmten VW-Currywurst in einer der Werkskantinen des Wolfsburger Autobauers. «Wenn ich noch im Aufsichtsrat von #VW säße, hätte es so etwas nicht gegeben», schrieb Schröder am Dienstag in einem Beitrag auf der sozialen Plattform Linkedin. «Vegetarische Ernährung ist gut, ich selbst mache das phasenweise auch. Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!», machte er klar und fragte, ob die Beschäftigten das wirklich wollten. «Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben.»
In Hannover gebe es ebenso wie in Berlin «exzellente Currywürste», so Schröder weiter. «Darauf will ich nicht verzichten, und ich denke: viele andere wollen das in ihren Betriebskantinen auch nicht.» Dazu setzte er den Hashtag «#rettetdieCurrywurst». Dem SPD-Altkanzler, der niedersächsischer Ministerpräsident von 1990 bis 1998 und Vertreter des Landes im Aufsichtsrat von VW war, folgen auf Linkedin rund 64 000 User.
Das Betriebsrestaurant im Markenhochhaus von VW soll nach dem Werksurlaub fleischfrei sein. Die rund 150 Rezepte sollen dann ohne Fleisch auskommen. In der Kantine wenige Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird es die berühmte Wurst aber weiterhin geben. Viele Mitarbeiter wünschten sich vegetarische und vegane Alternativen, hieß es in einem internen Info-Schreiben.
Zuletzt gab es im Vor-Corona-Jahr 2019 rund 7 Millionen Currywürste aus der Volkswagenfleischerei, dazu kamen mehr als 550 Tonnen Ketchup, wie ein Sprecher sagte. Aktuell seien aber noch viele Betriebsrestaurants beim Autobauer geschlossen.