In der letzten Sendung des „ZDF Magazin Royal“ hat Jan Böhmermann sich mit Geheimdienstchefs im Ruhestand beschäftigt. Dabei spricht der Moderator auch über August Hanning, den ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes und greift das Familiendrama rund um Steakhouse-Erbin Christina Block auf.
Hannig ist, laut Böhmermann, mit dem Unternehmen System 360, verbunden, da er im Verwaltungsrat der System 360 AG sitze. System 360 beschäftigt sich, laut eigener Aussage mit auch mit der Prävention und Intervention von wirtschaftskriminellen Handlungen. Hannig hatte sich auch in Medien bereits zum Fall Block geäußert.
Hierbei geht es darum, dass Steakhouse-Erbin Christina Block und ihr Ex-Mann seit Jahren um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder streiten. Seit Ende August 2021 leben diese bei ihrem Vater in Dänemark, nachdem sie von einem Besuch bei ihm nicht zur Mutter zurückgekehrt waren. Das Hanseatische Oberlandesgericht, das im Oktober 2021 der Mutter das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen hatte, entschied am 19. Februar 2024, dass deutsche Gerichte nicht mehr zuständig seien. Die Kinder hätten inzwischen ihren verfestigten Lebensmittelpunkt in Dänemark.
Wie Jan Böhmermann nun in seiner Sendung sagt, soll System 360 die Firma BPS 360 Grad vermittelt haben, die aber nicht zum Firmengeflecht der System 360 gehöre. Böhmermann spricht dann von einer „mutmaßlichen wohlwollenden Rückführung“ der Block Kinder und nennt das Datum November 2022. Hier zitiert Böhmermann aus einer E-Mail von BPS 360 Grad, in der das Unternehmen sagt, dass „Familie Block ruhig und friedlich ihre per Gericht zugesprochen Kinder abholen“ wollte. Dies sei die Aussage bei der Beauftragung gewesen . Es sei um Begleitschutz gegangen, zitiert Böhmermann. System 360 streitet dem ZDF Magazin Royal gegenüber eine Beteiligung ab, gleiches gilt für August Hannig.
Nach einer Anfrage bei Christina Block, der Mutter der Kinder, habe die ZDF-Redaktion ein Anwaltsschreiben erhalten. Böhmermann zitiert daraus: „Alle Ausführungen in Ihrer Zuschrift, die Frau Block etc. betreffen, sind vollständig wahrheitswidrig und haben nichts mit der Realität zu tun.“
Böhmermann wedelt mit einem weiteren Zettel in die Kamera: Es sei eine Rechnung von BPS 360 an Christina Block aus dem November 2022 über „einen ganz schön hohen Betrag“, für den man im Block-House ganz schön viel Knoblauchbrot bekomme. Weiter geht er nicht auf den Fall ein und verweist auf ein laufendes Verfahren der Familie.
Bei dem von Böhmermann skizziertem Fall handelt es sich nicht die Aktion aus der Silvesternacht von 2023 auf 2024, bei der die beiden Kinder von Unbekannten nach Deutschland gebracht wurden. Nach einem Gerichtsbeschluss musste die Mutter sie aber wieder nach Dänemark gehen lassen. Gegen die 51-Jährige und ihren Vater Eugen Block, Gründer der Restaurant-Kette Block House, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Entziehung Minderjähriger. Sie werden verdächtigt, die Kindesentziehung in der Silvesternacht organisiert und mithilfe weiterer Beschuldigter durchgeführt zu haben. Bereits mehrfach ließ die Staatsanwaltschaft Geschäfts- und Privaträume durchsuchen.
Christina Blocks Anwalt in der Strafsache hatte dazu erklärt, sie habe zu keinem Zeitpunkt dritten Personen einen Auftrag erteilt, ihre Kinder mit Gewalt aus Dänemark nach Hamburg zu verbringen. Eugen Block sagte dem „Hamburger Abendblatt“ (26.5.2024): „Ich habe damit nichts zu tun und kann dazu nichts sagen.“