Ab Mai mehr Geld für Beschäftigte im Gastgewerbe in NRW

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Mit der Unterzeichnung des neuen Tarifvertrages für das Gastgewerbe im bevölkerungsreichsten Bundesland machen die Tarifparteien DEHOGA Nordrhein-Westfalen und der NGG-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen nach dem Abschluss im Januar den Weg nun endgültig frei für deutliche Lohnzuwächse und geben damit ein wichtiges Signal für alle jetzigen und künftigen Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie zwischen Rhein und Weser.

Die neuen Tarife gelten ab dem 1. Mai und sehen Lohnzuwächse bis zu 27,3 Prozent vor. Alle Löhne erhöhen sich zudem zum 1. Mai 2023 noch einmal um 3,5 Prozent. Der Lohneinstieg liegt künftig bei 12,50 Euro. "Wir wissen, dass die Umsetzung eine große Herausforderung für unsere Branche ist. Vor allen Dingen in Anbetracht der Tatsache, dass uns die Corona-Pandemie sehr hart getroffen hat und die Auswirkungen noch lange zu spüren sein werden", betont Andreas Büscher, zuständiger Regionalpräsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen. "Aber wir wollen mit diesem Abschluss ein positives Zeichen, ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Beschäftigten setzen und damit auch ein Zeichen für die Zukunft des Gastgewerbes mit sicheren Arbeitsplätzen."

Auch die Ausbildungsvergütungen werden mit dem neuen Ausbildungsjahr ab dem 1.8.22 deutlich steigen: im 1. Jahr um 250 auf 1.000 Euro, im 2. um 220 auf 1.100 Euro und im 3. Ausbildungsjahr um 200 auf 1.200 Euro. Eine Erhöhung um jeweils 100 Euro erfolgt zum 1. August 2023. Mit dem neuen Ausbildungsjahr werden auch die nunmehr sieben Ausbildungsberufe neu geordnet.

"Die Zukunft der Branche beginnt mit einer guten Ausbildung. Deshalb werden mit der Neuordnung unserer Berufe und den deutlich erhöhten Ausbildungsvergütungen unsere Ausbildungen noch attraktiver", so Büscher. Der Ausbildungstarifvertrag soll darüber hinaus allgemeinverbindlich erklärt werden, das heißt, dass er für alle Ausbildungsverhältnisse im nordrhein-westfälischen Gastgewerbe gelten soll.

Der Hotel- und Gaststättenverband geht davon aus, dass sich die deutlichen Lohnerhöhungen auch auf das Preisgefüge in der Branche auswirken werden. "Wir befinden uns in einer Situation, in der vor allem auch nach mehr als zwei Jahren Corona keine finanziellen Freiräume bestehen. Rücklagen sind aufgezehrt, Kredite aufgenommen, Altersvorsorgen angefasst. Die allgemeinen Preiserhöhungen schlagen auch bei uns ins Kontor. Tariferhöhungen in dieser Form in der jetzigen Situation werden sich in den Preisen niederschlagen müssen", so Büscher, der auf die Akzeptanz der Gäste als Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit im Gastgewerbe hofft.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Zahl der Arbeitslosen geht in Deutschland seit längerer Zeit schrittweise nach oben. Eine schwache Herbstbelebung rückt die Drei-Millionen-Grenze für den Winter in den Blick.

Nach Schätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben in Deutschland lebende Personen in diesem Jahr während ihres Sommerurlaubs im Inland rund fünf Milliarden Euro im Einzelhandel ausgegeben. Der Sommerurlaub im eigenen Land sei damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, so der Verband.

Vor Jahren noch war der «Goldene Handschlag» im Alter von unter 60 Jahren ein durchaus bekanntes Phänomen in der Arbeitswelt. Inzwischen werden Ältere aber gebraucht - und bleiben auch länger im Job.

Too Good To Go hat sein Bundesländer-Ranking veröffentlicht und Deutschlands Spitzenreiter der Lebensmittelrettung gekürt. Die ersten drei Plätze gingen wir schon im Vorjahr an Hamburg, Berlin und Bremen.

Sind haben sich krankgemeldet - und plötzlich steht jemand von der Firma vor der Tür? Was absurd klingt, soll in einigen Unternehmen gängig sein. Ob das zulässig ist, steht auf einem anderen Blatt.

Wer backt in Deutschland eigentlich warum und wie viel, zu welchem Anlass und vor allem, wie? Die aktuelle Dr. Oetker Backstudie 2024 liefert Einblicke in die heimischen Rührschüsseln und Backöfen.

E-Mails statt Briefe, Cloud-Ablagen statt Aktenschränke – immer mehr Unternehmen in Deutschland verzichten auf Papier. 15 Prozent der Unternehmen arbeiten inzwischen komplett papierlos. Das sind fast doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren.

Die Erwartungen an die Wiesn und das Geschäft für Gastronomen und Händler in ganz München - nicht nur in den Zelten - sind hoch. Eine Analyse zeigt: Cafés und Restaurants verbuchten deutlich weniger Einnahmen als im letzten Jahr.

Zahlreiche Umfragen besagen, dass junge Leute von heute keine Lust auf Führungspositionen haben. Doch die Gelegenheiten, Chef zu werden, sind vielfältig. Die Risiken, die Chance zu vermasseln, sind es allerdings auch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Zum fünften Mal vergibt die Bundesregierung den CSR-Preis und zeichnet Unternehmen aus, die sich durch sozial und ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften hervorheben. Bis zum 30. September können Sie sich mit Ihrem Unternehmen jetzt noch darum bewerben.