Alkoholfrei, regional, nachhaltig: Wie die Österreicher ihr Bier genießen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der 14. Österreichische Bierkulturbericht der Brau Union Österreich verfolgt den bierigen Lebenszyklus vom Feld bis zum Genuss und gewährt Einblicke in Verhalten und Prioritäten der österreichischen Biertrinker. 

Der Stellenwert von Bier für die Getränkekultur in Österreich ist ungebrochen. Knapp 90 Prozent bewerten Bier als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ für die österreichische Getränkekultur. Am liebsten wird Bier beim Grillen getrunken, wobei die Herren mit 50 Prozent deutlich lieber zum flüssigen Gold greifen als die Damen. Auch Feiern (41 Prozent) und Treffen mit Freundinnen und Freunden (33 Prozent) sind beliebte Konsumanlässe. Bei 28 Prozent der Österreicher landet Bier einmal im Monat im Einkaufswagen, 21 Prozent kaufen alle zwei bis drei Wochen Bier für ihren Haushalt. Bei den beliebten Biersorten hat Märzen mit 56 Prozent den höchsten Zuspruch, es folgen Pils (41 Prozent) und Zwickl (37 Prozent). Radler verzeichnet nach einer gewissen Stagnation in den Vorjahren einen Aufwärtstrend: 23 Prozent der Österreicher trinken sehr gerne Radler, 27 Prozent gerne.

Auch die Regionalität ist ein Thema: 80 Prozent der Befragten geben an, dass das Angebot von regionalen Bieren für die heimische Bierkultur sehr wichtig bzw. eher wichtig ist. Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability bei der Brau Union Österreich, erklärt: „Bier ist für viele ein Stück Heimat. Unsere Landsleute greifen sehr gern zum Bier aus der eigenen Gegend, quasi rund um den Schornstein der Brauerei zeigt sich die Tendenz, dieses heimische Bier zu bevorzugen. Schon die Biermarken verweisen ja meistens auf die Herkunft: Das Zipfer kommt aus Zipf, Fohrenburger aus Fohrenburg und Schwechater aus Schwechat. Internationalem Bier geben nur 5 Prozent der Österreicher den Vorzug.“ Mit dem regionalen Angebot in Handel und Gastronomie geben sich die Befragten auch zu großen Teilen zufrieden: 78 Prozent der Österreicher geben dem regionalen Angebot im Handel die Note 1-2. In der Gastronomie sind 68 Prozent mit dem Angebot zufrieden.

Auch wurde die Frage gestellt, zu welchem Bier Herr und Frau Österreicher greifen, wenn sie in einer anderen österreichischen Region urlauben. Und siehe da: Zwei Drittel (63 Prozent) zeigen sich probierfreudig und greifen zu dem regionalen Bier aus der Urlaubsregion lieber als zu einer anderen österreichischen Biersorte. Besonders auffällig ist das Ergebnis bei den reisenden Wienern: Sie greifen überdurchschnittlich (68 Prozent) zu der regionalen Sorte.

Null gewinnt: Wer gerne Bier trinkt, mag auch alkoholfrei immer lieber

Die Studie enthüllt, dass das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Alkohol bereits in der Gesellschaft angekommen ist. Sowohl in puncto Genuss als auch in puncto Ansehen ist alkoholfreies Bier klar auf dem Vormarsch. So ist sich eine absolute Mehrheit (57 Prozent) sicher, dass alkoholfreies Bier an Ansehen gewonnen hat. Das ist ein Plus von 12 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Bei den regelmäßigen Bierkonsum unterschreiben sogar 60 Prozent diese positive Veränderung. Auch beim Genuss von alkoholfreiem Bier sprechen die Zahlen für sich – tranken 2017 noch 17 Prozent gerne alkoholfrei, sind es inzwischen 28 Prozent. Besonders deutlich zeigt sich der Trend bei den Jüngeren von 18 bis 29 Jahren: Hier sind es 32 Prozent.

Nachhaltigkeit ist den Konsumenten wichtig

Die repräsentative Studie zum Bierkulturbericht 2022 belegt, dass die Konsumenten sich Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit machen: Als Kriterien für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Bierproduktion sehen sie u.a. die Vermeidung von langen Transportwegen (64 Prozent), Verwendung von regionalen Rohstoffen (59 Prozent), Einhaltung von Umweltschutzauflagen (45 Prozent) oder auch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der Produktion (38 Prozent). 76 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen wichtig ist, dass Brauereien in Zukunft CO2-neutral brauen. Auch Recycling ist ein Thema, so legen die Österreicher besonders darauf Wert, dass Bier in Mehrwegflaschen verkauft wird (61 Prozent), dass das Verpackungsmaterial zu 100 Prozent wiederverwendbar sind (54 Prozent). Dass in der Produktion die Ressourcen geschont werden, finden 44 Prozent der Befragten besonders wichtig.

Wunsch nach mehr Informationen zu nachhaltigem Bier

45 Prozent der Österreicher würden sich laut Studie mehr Informationen zu nachhaltigem Bier wünschen. Hier gibt es eine deutliche Steigerung: 2016 gaben erst 29 Prozent der Befragten an, dass sie gerne mehr Informationen zu diesem Thema hätten. Besonders interessieren sich die Befragten dabei für die Herkunft der Rohstoffe (70 Prozent), für Recycling (53 Prozent), die Transportwege zu und von der Brauerei (53 Prozent). Jeweils 41 Prozent interessieren sich für den CO2-Fußabdruck pro Krügerl und den Energieverbrauch im Brauprozess. Auch der Wasserverbrauch beim Brauen ist für 39 Prozent von Interesse. Die jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 Jahren interessieren sich überdurchschnittlich für den CO2-Fußabdruck (50 Prozent) und den Wasserverbrauch (43 Prozent).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.

Azubis werden dringender denn je gesucht: In der aktuellen "Ausbildungsumfrage 2024" meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand bei der Zahl der Betriebe, die nicht genügend Nachwuchs finden. Das Gastgewerbe gehört neben Industrie, Handel, Verkehrsbranche und Baugewerbe zu den am meisten betroffenen Branchen.

Der DEHOGA Bundesverband warnt aktuell vor zwei Betrugsmaschen. So habe der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität Hinweise auf Fake-Rechnungen erhalten. Bei einer zweiten aktuellen Betrugsmasche wird potentiellen Opfern Ware aus der angeblichen Insolvenzmasse eines Getränkemarkts angeboten.

Um das Gehalt aufzustocken, kann sich neben dem eigentlichen Hauptberuf noch ein Minijob eignen. Oder vielleicht sogar mehrere? Folgendes sollten Sie dazu wissen.

Viele der rund 1,2 Millionen Azubis machen einer Umfrage zufolge regelmäßig Überstunden. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis.

Ist der Arbeitsplatz vom Wohnsitz weit entfernt, haben Arbeitnehmer manchmal eine zweite Wohnung in der Nähe vom Job. Welche Kosten für Heimfahrten sie bei der Steuererklärung geltend machen können.

Pizza und Pasta sind nicht nur in Italien in aller Munde: Auch in sechs anderen europäischen Ländern liegt die italienische Küche weit vorn. Am schlechtesten bewerten viele das Essen von der Insel. Das sehen auch die Briten so.