Angestellte im Gastgewerbe leiden unter Stress

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

88 Prozent der Beschäftigten im Gastgewerbe geben an, unter arbeitsbedingtem Stress zu leiden. Dies geht aus der „State of the Frontline Workforce 2023”-Trendstudie von Quinyx, einem Software-Anbieter im Bereich Workforce Management, hervor. Die Studie wurde 2023 unter 330 operativen Mitarbeitenden in Deutschland durchgeführt, die in der Hotellerie und der Gastronomie tätig sind. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu gewinnen.

Stress im Beruf: mangelnde Flexibilität, zu wenig Gehalt, zu viele Arbeitsstunden

In der Umfrage konnten die Befragten mehrere Gründe für ihren arbeitsbedingten Stress angeben. Der am häufigsten genannte Stressfaktor im Gastgewerbe ist die mangelnde Flexibilität bei der Dienstplanung (78 Prozent), dicht gefolgt von der Angst der Arbeitnehmenden, dass ihr Gehalt ihre Lebenshaltungskosten nicht deckt (71 Prozent). Dies bestätigt auch eine weitere Umfrage von Quinyx aus dem Dezember 2023 zum aktuellen Stimmungsbild unter den operativen Mitarbeitenden: So hat fast jeder vierte Mitarbeitende im Gastgewerbe im vergangenen Jahr finanzielle Unterstützung durch Freunde und Familie angenommen, weil sie sich die Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten konnten. 17 Prozent mussten einen Zweitjob annehmen.

Als dritten Grund für arbeitsbedingten Stress geben die Beschäftigten in der Studie an, dass sie zu viel und zu lange arbeiten (65 Prozent).

Stress: Einer der Top-Kündigungsgründe im Gastgewerbe

Arbeitsbedingter Stress wird von den befragten Mitarbeitenden auch als einer der Top-Gründe für eine Kündigung genannt. So geben 65 Prozent der Angestellten im Gastgewerbe  an, dass sie aufgrund von arbeitsbedingtem Stress schon einmal überlegt haben, ihren Job zu kündigen. Nur die fehlende Work-Life-Balance (71 Prozent) und das Gefühl, in der Karriere nicht voranzukommen (66 Prozent), rangieren noch höher.

Weniger Stress erhöht das Engagement

64 Prozent der befragten Mitarbeitenden aus dem Gastgewerbe geben an, dass ihr Engagement am Arbeitsplatz durch weniger Stress steigen würde. Ein deutliches Zeichen, findet Maximilian Thost, Country Manager DACH bei Quinyx:

„Die Umfrage zeigt, wie wichtig es auch 2024 ist, sich mit den Stressfaktoren zu befassen, denen operative Mitarbeitende ausgesetzt sind. In Zeiten des Arbeitskräftemangels sollten Unternehmen alles daran setzen, das Wohlbefinden ihrer Angestellten zu fördern und die Effizienz und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Hier gibt es verschiedene Stellschrauben – angefangen bei der Arbeitszeitflexibilisierung. Das ist aus meiner Sicht ein Thema, das Unternehmen 2024, aber auch darüber hinaus begleiten wird.”


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sie isst einen Salat, er packt sich Fleisch auf den Teller: So ein Anblick dürfte vielen Menschen vertraut sein. Eine Forschergruppe hat sich angeschaut, in welchen Ländern dieses Verhalten anzutreffen ist.

39 Prozent der deutschen Unternehmen planen, ihre Investitionen in Geschäftsreisen im Jahr 2024 zu erhöhen – trotz steigender Reisekosten und wirtschaftlicher Einschränkungen. 40 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen zu reduzieren.

Am Freitag startet die Fußball-Europameisterschaft. Wissenswertes für Gastronomen und Hoteliers hat der DEHOGA Bundesverband zur EM aufbereitet.

Fleischersatzprodukte werden immer beliebter, der Fleischkonsum sinkt. Ob man mit dem Ersatz gesünder isst, wollten Verbraucherschützer wissen und machten den Check. Die Ergebnisse schmecken nicht jedem.

Die Tristar-Hotels sind der beliebteste Arbeitgeber in der Hotellerie. Die Zeit Verlagsgruppe hat in Kooperation mit Kununu ein Ranking erstellt, das auf den Bewertungen der Plattform fußt. Valora liegt in der Gastronomie „vorne“. Weitere Hotel- und Gastromarken sowie Hotels wurden ausgezeichnet. Insgesamt ist die Branche in dem Ranking stark unterrepräsentiert.

Die Inflation hat das Leben deutlich verteuert. Viele Arbeitgeber federn das etwas ab. Aber nicht alle Beschäftigten profitieren. Auch beim Urlaubsgeld geht eine Mehrheit leer aus.

Wer das eigene Smartphone nicht ausschließlich zu privaten Zwecken nutzt, kann die Kosten dafür steuerlich geltend machen. Wie das funktioniert und was Steuerzahler dabei beachten sollten.

Schlechte Stimmung am Arbeitsplatz? Einer Umfrage zufolge sinkt die Lebenszufriedenheit der Arbeitnehmer in Deutschland im weltweiten Vergleich. Gleichzeitig bleibt das Stresslevel hoch.

Vinotheken, Online-Händler und Supermärkte führen Weine aus Südafrika, doch worauf sollte man beim Kauf achten? Ein Winzer und ein Sommelier vom Kap mit Tipps und Ideen für Food-Kombinationen.

Viele Arbeitnehmer haben es schon fest eingeplant. Wenn es dann auf dem Konto landet, freut man sich trotzdem: das Urlaubsgeld. Neben der Landwirtschaft ist das Urlaubsgeld jedoch im Hotel- und Gaststättengewerbe relativ niedrig.