Bauhausjahr lässt bei Thüringens Gastgebern die Kassen klingeln

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das Bauhausjahr und ein warmer Sommer haben Thüringens Gastgewerbe eine gute Saison beschert. Mehr als 90 Prozent der Gastronomen und Hoteliers im Freistaat bewerteten die Sommersaison als gut oder zumindest befriedigend, sagte der Geschäftsführer des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Dirk Ellinger, am Freitag in Erfurt. Die Bewertung bei einer Dehoga-Konjunkturumfrage sei deutlich besser ausgefallen als 2018. Etwas vorsichtiger sehe die Branche die Wintersaison - aber auch da seien Gaststätten vor allem in den Städten bereits gut mit Weihnachtsfeiern gebucht.

Etwas vorsichtiger sehe die Branche die Wintersaison - aber auch da seien Gaststätten vor allem in den Städten bereits gut mit Weihnachtsfeiern gebucht. Im Wintersportland Thüringen erhoffe sich etwa die Hälfte der Betriebe im Gastgewerbe eine gute Saison, 39 tippen auf ein befriedigendes Ergebnis etwa auf Vorjahresniveau und etwa 12 Prozent haben Befürchtungen, dass die Kasse nicht stimmt.

Hauptprobleme seien fehlende Köche sowie Service- und Hotelfachleute. Bei einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Erfurt sagten 71 Prozent der Befragten, wegen Personalmangels gebe es Einschränkungen im Angebot. Das reiche von kürzeren Öffnungszeiten, mehr Ruhetagen bis zur Ablehnung von Aufträgen beispielsweise für größere Feiern.

Die Konsequenz daraus seien kürzere Öffnungszeiten, mehr Ruhetage bis zur Ablehnung von Aufträgen beispielsweise für größere Feiern. Bei 71 Prozent der Befragten gebe es wegen fehlendem Personal bereits Einschränkungen im Angebot.

Seit einigen Jahren werde auch im Ausland, vor allem in Vietnam, um Azubis geworben. Sie würden an der Berufsschule des Dehoga in Erfurt ausgebildet, aber auch betreut, sagte Ellinger. Nicht wenige der jungen Leute wollten sich eine Existenz in Deutschland aufbauen.

Thüringens Gastgewerbe mit rund 5000 mehrheitlich vom Inhaber geführten Betrieben erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Es hat schwierige Jahre hinter sich. Nach Angaben des Verbandsgeschäftsführers schloss seit 2008 etwa jeder vierte Betrieb - weil Umsatz und Ertrag zu gering waren, keine Mitarbeiter zu finden waren, oder sich kein Nachfolger fand. Ellinger: «Wir haben massenhaft Betriebsstilllegungen erlebt.» Auch in den kommenden Jahren würden für viele Betriebe Käufer oder Nachfolger gesucht. Das Durchschnittsalter von Hoteliers und Gastronomen liege bei 50plus.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, zeigen aktuelle Daten. Oft passen Erwartungen und Angebot nicht zusammen. Was heißt das für Jugendliche auf Stellensuche? Ein Experte erklärt es.

Nach drei Jahren mit massivem Reallohnrückgang holen die Tarifbeschäftigten in Deutschland mächtig auf. Ihre Gehälter wachsen so schnell wie seit langem nicht. Das wird aber nicht so bleiben.

Die Betriebsferien ermöglichen es Arbeitgebern, einen Zeitraum festzulegen, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Urlaub nehmen müssen. Aber: Einfach so und spontan geht das nicht.

In der Corona-Pandemie haben zahlreiche Beschäftigte von zu Hause gearbeitet. Trotz aktueller Debatten über die Rückkehr ins Büro zeigt eine neue Studie: In vielen Firmen ist das Homeoffice etabliert.

Azubis dringend gesucht – mehr denn je ist das leider für viele Unternehmen eines der drängenden Probleme. In ihrer Ausbildungsumfrage 2024 meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand für die Zahl der Betriebe, die nicht genug Nachwuchs finden.

Sie haben Ihren Urlaub geplant, doch dann trifft eine unerwartete Urlaubssperre durch den Chef ein? Aus welchen Gründen kann das möglich sein und wie lang darf eine Urlaubssperre andauern?

Zum Jahresbeginn 2025 tritt der neue Gefahrtarif der Berufs­genossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) in Kraft. Auf dieser Grundlage berechnet die BGN die Beiträge für ihre Versicherungs- und Betreuungsleistungen.

Ausbildungsplatz sucht Azubi - so kann man die Lage vieler Betriebe inzwischen beschreiben. Die Industrie- und Handelskammer schlägt Alarm - und die Firmen müssen kreativ werden.

Von Zuhause aus zu arbeiten, hat viele Vorteile: Man spart sich den Weg ins Büro und kann am Schreibtisch ungehemmt snacken. Damit das Homeoffice wirklich gut klappt, ist noch etwas wichtig: Lüften.

Laptop einstecken und heimlich im Urlaub arbeiten? Eine Befragung zeigt: für ein Drittel der Beschäftigten ein No-Go. Ist arbeiten aus dem Ausland überhaupt erlaubt und welche Konsequenzen drohen?