Berghain und andere Berliner Clubs sagen Partys ab

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der berühmte Berliner Techno-Club Berghain hat bis 20. April alle seine eigenen Klubveranstaltungen abgesagt. Das teilten die Betreiber am Mittwoch auf ihrer Internetseite mit. Als Begründung nannte der Club die aktuelle Gesundheitslage und den Schutz der Mitarbeiter, Künstler und Gäste. Die Absage gelte für alle drei Dancefloors: Berghain, Panorama Bar und Säule. Der zum Berghain-Gebäudekomplex gehörende schwule Sexclub Lab.Oratory bleibt ebenfalls bis 20. April geschlossen.

Das Berghain ist nicht der einzige Berliner Club, der sein Programm aussetzt. Die Trauma Bar am Hauptbahnhof hatte bereits am Dienstag mehrere Partytermine abgesagt. Auch der Acud Club wird auf seine Partys im März verzichten, wie die Betreiber sagten.

Die Berliner Szene steht unter Beobachtung, nachdem sich im Club Trompete gleich 17 Besucher infiziert hatten. Das Branchennetzwerk Clubcommission warnte davor, eine Schließung von nur wenigen Wochen würde «unweigerlich zur Insolvenz der meisten Clubs führen», wie aus einer Mitteilung hervorging.

Die Clubcommission schreibt: „Da sich der Virus nun auch in Berlin ausbreitet, haben die Berliner Clubs Maßnahmen ergriffen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern und Übertragungswege im Falle einer Infektion schnell zurückverfolgen zu können. Bereits vor dem ersten festgestellten Infektionsfall in Berlin, hatte die Clubcommission Kontakt zu Amtsärzten und der Charité aufgenommen und versendete am 29.02.2020 ein Rundschreiben mit ersten Präventionshinweisen an alle Mitglieder. In Clubs wie dem Kitkat im Bezirk Mitte wurden daraufhin Umbaumaßnahmen im Eingangsbereich durchgeführt, Handzettel mit Informationen an Gäste verteilt, Kontaktadressen der Besucher aufgenommen und über Social Media informiert.

Die Clubcommission hat Anfang dieser Woche eine Task-Force eingerichtet und zu einem Krisentreffen von knapp 50 Clubbetreibern und Veranstaltern eingeladen. Daraus ist ein Maßnahmenkatalog mit Empfehlungen entstanden, der bereits dieses Wochenende zum Einsatz kommt. So werden Besucher*innen in Berliner Clubs temporär mit ihrer Emailadresse und/oder einer Telefonnummer registriert. Zudem richten die Clubs eine Kontaktadresse ein, um beim Hinweis einer Erkrankung eines Besuchers, das Gesundheitsamt unmittelbar zu informieren und die Kontaktdaten weitergeben zu können.

Da auch die Platz- und Lüftungsverhältnisse Auswirkungen auf die Verbreitung des Virus haben, empfiehlt die Clubcommission zudem, die Gästeauslastung auf 70% zu reduzieren. Zusätzlich werden erweiterte Hygienemaßnahmen durchgeführt und auch die Gäste umfassend über ihre Eigenverantwortung informiert.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Münchner Wirtschaftsforscher beklagen schwache Nachfrage, Wettbewerbsdruck und politische Unsicherheit. Es könnte aber auch deutlich besser werden als jetzt vorhergesagt.

Insgesamt sind die Verbraucherpreise im Februar nur moderat gestiegen. Aber die Lebensmittelpreise klettern schon wieder. Sparvorschläge gibt es einige. Der Dehoga weist auf stark gestiegene Kosten in der Gastronomie hin.

Kommt beim gesetzlichen Mindestlohn schon im nächsten Jahr ein deutlicher Sprung? Die Folgen könnten für Verbraucher spürbar werden - ob beim Friseur oder im Restaurant.

Premier Inn geht dem Thema Schlaf auf den Grund und hat bei Schlafexpertin Dr. Carolin Marx-Dick nachgefragt, warum Schlaf und Ernährung sich gegenseitig beeinflussen. Und welche Rolle spielen die Hormone?

Der Zoll hat in einer Razzia rund 6.500 Arbeitnehmer nach ihren Arbeitsverhältnissen befragt. Oft gab es Auffälligkeiten. Besonders unter die Lupe nahm der Zoll das Gastgewerbe mit Schwerpunkt auf Imbissstuben und Cafés.

Die deutsche Wirtschaft zeigt sich in Sachen Digitalisierung selbstkritisch. Erstmals gibt eine Mehrheit an, Probleme bei der Bewältigung zu haben. Nur noch 32 Prozent sehen das eigene Unternehmen als Vorreiter.

Probezeit, Überstunden, Kündigungsfrist: Viele Arbeitsverträge enthalten Klauseln, die Beschäftigten zum Nachteil werden können. Welche Punkte Sie vor der Unterschrift unbedingt prüfen sollten.

Die Beschäftigten im baden-württembergischen Gastgewerbe sollen nun bald mehr Geld bekommen. Die Einigung ist vor dem Hintergrund der zu erwartenden Mindestlohnerhöhung aber nur von überschaubarer Dauer.

Die Beschäftigten von McDonald's, Burger King und Co. bekommen schon bei der nächsten Lohnabrechnung deutlich mehr Geld. Der Bundesverband der Systemgastronomie hat nach gut eintägiger Bedenkzeit einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft NGG unterzeichnet, der in den Morgenstunden des Mittwochs zunächst unter Vorbehalt unterschrieben worden war.

Ist Deutschland zum Land der Lustlosen geworden? Noch nie wurde so häufig Dienst nach Vorschrift gemacht, wie im vergangenen Jahr, fand eine Studie heraus. Der Anteil derer, die emotional an ihren Arbeitgeber gebunden sind, befindet sich auf einem Rekordtief.