Dax-Konzerne wollen Geschäftsreisen drastisch reduzieren

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Laut einer Handelsblatt-Umfrage planen viele deutsche Großkonzerne künftig deutlicher weniger Geschäftsreisen. Stattdessen sollen Videokonferenzen zum Standard in der Geschäftswelt werden. Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will die konzernweiten Reiseaktivitäten in Zukunft sogar um 50 Prozent reduzieren – im Vergleich zum Niveau von 2019.

Auch Unternehmen wie Daimler, Deutsche Wohnen und Siemens sehen das ähnlich und wollen die Geschäftsreisen auch nach der Corona-Pandemie in erheblichem Maße reduzieren. So sollen „virtuelle Lösungen zum Standard werden und Geschäftsreisen die Ausnahme“, erklärte zum Beispiel der Versicherer Allianz. Damit könnten die Konzerne erheblich Geld sparen. Denn vor Ausbruch der Pandemie gaben deutsche Unternehmen rund 55 Milliarden Euro pro Jahr nur für Geschäftsreisen aus. Bayer will auf diese Weise jährlich bis zu 200 Millionen Euro einsparen.

Außerhalb des Dax 30 wollen Firmen ebenfalls bei den Geschäftsreisen sparen. Laut einer Umfrage des Geschäftsreiseverbandes VDR prognostizieren 64 Prozent der Unternehmen einen Rückgang der Geschäftsreisetätigkeit um bis zu 30 Prozent gegenüber der Vor-Corona-Zeit. 13 Prozent gehen sogar von einem Rückgang um bis zu 50 Prozent aus.

Für Fluggesellschaften wären diese Entwicklungen ein herber Rückschlag. „Das touristische Angebot hat nicht die gleichen Margen wie der Premiumverkehr“, sagte Lufthansa-Vorständin Christina Foerster gegenüber Handelsblatt. Bis zur Pandemie machte die Lufthansa die Hälfte ihres Umsatzes mit Premium- und Geschäftskunden.

Auch Hoteliers wie Mark Hoplamazian, Chef der großen Hotelkette Hyatt, zeigen sich besorgt. Sie befürchten, dass auch künftig Meetings und Konferenzen ins Internet verlegt werden. „Ich erwarte erst in drei Jahren eine volle Erholung.“


 

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