DEHOGA fordert Reform des Miet- und Pachtrechtes

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Hoteliers in Deutschland wollen die Eigentümer von Immobilien in der Corona-Krise gesetzlich stärker in die Pflicht nehmen. Zum wiederholten Mal fordert der DEHOGA Bundesverband jetzt eine Reform des Miet- und Pachtrechtes, bei der es um eine „angemessene Risikoverteilung zwischen Verpächter und Pächter“ gehen soll.

„Es kann nicht sein, dass zum Beispiel ein Hotel, das keine Umsätze hat oder nur zu 15 Prozent ausgelastet ist, unverändert die Pacht zu entrichten hat, die es bei 80 Prozent Belegung entrichten muss“, erklärt der DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Es gehe um eine angemessene Risikoverteilung zwischen Verpächter und Pächter. „Wer Leerstand und eine weitere Verödung der Innenstädte verhindern will, muss jetzt handeln.“ Mit einer gesetzlichen Klarstellung, dass die Covid-19-Pandemie eine erhebliche Störung der Geschäftsgrundlage darstellt, die zur Pachtminderung berechtigt, würden auch große institutionelle Eigentümer gezwungen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen.

In der Corona-Krise hat das Gastgewerbe zwischen März und Juni dieses Jahres einen Umsatzverlust in Höhe von 17,6 Milliarden Euro eingefahren. Fast 11 Milliarden Euro davon entfielen allein auf die Monate April und Mai, wie der Hotel- und Gaststättenverband auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts am Dienstag in Berlin mitteilte. „Nach zehn Wachstumsjahren verzeichnet die Branche seit Anfang März Umsatzverluste historischen Ausmaßes“, teilte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick mit.

"Unsere Betriebe waren die ersten, die unter den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung gelitten haben und werden in all ihren Betriebsformen die letzten sein, die wieder öffnen dürfen." Im gesamten ersten Halbjahr gingen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nahezu 40 Prozent zurück. Laut einer Umfrage, die der DEHOGA Anfang September unter seinen Mitgliedern durchführt, sahen nahezu 62 Prozent der befragten Betriebe ihre Existenz durch die Krise gefährdet.

Am härtesten trifft es das Beherbergungsgewerbe. "In diesem Jahr sind die Übernachtungszahlen dramatisch eingebrochen», sagte Zöllick, «vor allen Dingen auch, wenn es um internationale Gäste geht, da verzeichnen wir ungefähr 60,5 Prozent Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum." Zwar machten viele Deutsche in diesem Sommer im eigenen Land Urlaub, wovon vor allem Küstenländer wie Mecklenburg-Vorpommern profitierten. Doch selbst dort ging der Umsatz noch im August um mehr als 20 Prozent zurück. Am schwersten hatten es mit Blick auf Übernachtungen große Städte wie Hamburg und Berlin, wo Messen, Konzerte und Sportveranstaltungen im großen Stil abgesagt wurden. (Mit Material der dpa)

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Betriebsferien ermöglichen es Arbeitgebern, einen Zeitraum festzulegen, in dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Urlaub nehmen müssen. Aber: Einfach so und spontan geht das nicht.

In der Corona-Pandemie haben zahlreiche Beschäftigte von zu Hause gearbeitet. Trotz aktueller Debatten über die Rückkehr ins Büro zeigt eine neue Studie: In vielen Firmen ist das Homeoffice etabliert.

Azubis dringend gesucht – mehr denn je ist das leider für viele Unternehmen eines der drängenden Probleme. In ihrer Ausbildungsumfrage 2024 meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand für die Zahl der Betriebe, die nicht genug Nachwuchs finden.

Sie haben Ihren Urlaub geplant, doch dann trifft eine unerwartete Urlaubssperre durch den Chef ein? Aus welchen Gründen kann das möglich sein und wie lang darf eine Urlaubssperre andauern?

Zum Jahresbeginn 2025 tritt der neue Gefahrtarif der Berufs­genossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) in Kraft. Auf dieser Grundlage berechnet die BGN die Beiträge für ihre Versicherungs- und Betreuungsleistungen.

Ausbildungsplatz sucht Azubi - so kann man die Lage vieler Betriebe inzwischen beschreiben. Die Industrie- und Handelskammer schlägt Alarm - und die Firmen müssen kreativ werden.

Von Zuhause aus zu arbeiten, hat viele Vorteile: Man spart sich den Weg ins Büro und kann am Schreibtisch ungehemmt snacken. Damit das Homeoffice wirklich gut klappt, ist noch etwas wichtig: Lüften.

Laptop einstecken und heimlich im Urlaub arbeiten? Eine Befragung zeigt: für ein Drittel der Beschäftigten ein No-Go. Ist arbeiten aus dem Ausland überhaupt erlaubt und welche Konsequenzen drohen?

Bei einer Kündigung stellt sich auch immer die Frage: Was passiert jetzt eigentlich mit dem Resturlaub? Stehen dem Gekündigten die Urlaubstage noch zu? Muss der Arbeitgeber sie ausbezahlen? Und was, wenn der Arbeitgeber den Resturlaub verweigert?

Für Fraport gibt es im zweiten Quartal ein Plus bei Umsatz und Gewinn. Die Probleme von Boeing wirken sich allerdings auch auf den Flughafenbetreiber aus. Und auch bei Airbus läuft es nicht ganz rund.