DIHK: Finanzlage der Unternehmen erholt sich nur langsam

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Die Finanzlage der Unternehmen in der Corona-Krise erholt sich nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) nur sehr langsam. Noch immer beurteilten 43 Prozent der Betriebe ihre Finanzierungssituation als problematisch, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturumfrage unter mehr als 27 000 Unternehmen hervor.

Insgesamt verbessere sich die Lage der Betriebe im Frühsommer aber merklich, vor allem bei den exportstarken Industrieunternehmen. «Es gibt – gemessen an dem, was bereits hinter uns liegt – am aktuellen Rand immer mehr Licht im Konjunktur-Schatten», schrieb DIHK-Präsident Peter Adrian an die Industrie- und Handelskammer.

Derzeit beurteilt laut Umfrage etwa jedes dritte Unternehmen seine Geschäfte als gut, fast ebenso viele als schlecht. Zudem rechnet jedes vierte Unternehmen damit, dass sich die Geschäfte weiter bessern. Historisch schlechte Geschäfte meldeten vor allem die vom Lockdown betroffenen Betriebe in Kultur, Gastronomie und Tourismus. Die Lage der Industrieunternehmen verbesserte sich dagegen deutlich, etwa im Maschinenbau, im Fahrzeugbau und der Elektrotechnik. Der DIHK sagt für dieses Jahr ein Wachstum von 3,0 Prozent voraus – nach einem Wirtschaftseinbruch von minus 4,8 Prozent im Vorjahr.

Probleme machen den Unternehmen zunehmend hohe Preise und Knappheit bei Energie und Rohstoffen wie Holz, Kunststoffen, Baumaterial oder Stahl. «Sie sorgen bisweilen sogar schon für gravierende Engpässe dort, wo es vergleichsweise gut läuft – etwa am Bau oder in der Industrie», schrieb Adrian.

Die größten Geschäftsrisiken sind aus Sicht der Unternehmen aber die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Nachfrage im Inland. «Die schrittweisen Öffnungen, die wir aller Voraussicht nach bald erleben werden, dürften der Wirtschaft einen merkbaren Schub geben», erklärte Adrian. Doch eine kurzfristige Konsumfreude im Sommer bleibe ein Strohfeuer, wenn sich die Politik nicht spätestens nach der Bundestagswahl auf Digitalisierung, Klimawandel und Demografie konzentriere. (dpa)


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