Ferienjob: So lange dürfen Schülerinnen und Schüler arbeiten

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ferienzeit bedeutet für manche Schülerinnen und Schüler auch: Zeit für einen Ferienjob. Doch wie viel und in welchen Jobs sie in den Ferien arbeiten dürfen, hängt von ihrem Alter ab.

Schülerinnen und Schüler unter 13 Jahren dürfen laut Jugendarbeitsschutzgesetz etwa gar kein Arbeitsverhältnis eingehen. Ein Ferienjob kommt für sie also nicht infrage.

13- und 14-jährige Schülerinnen und Schüler können in den Ferien «leichte, kindgerechte Tätigkeiten ausüben», erklärt die Fachanwältin für Arbeitsrecht Christine Chalupa von der Arbeitsrechtskanzlei Wittig Ünalp. Das allerdings nur mit Einwilligung der Sorgeberechtigten, also in der Regel der Eltern.

«Zu den erlaubten Tätigkeiten zählen zum Beispiel das Austragen von Zeitungen, Kinderbetreuung und Nachhilfeunterricht», so Chalupa. Die Arbeitszeiten sind dabei begrenzt: Pro Tag darf maximal zwei Stunden zwischen 8 Uhr und 18 Uhr gearbeitet werden.

Ferienjob für vier Wochen

Schülerinnen und Schüler von 15 bis 17 Jahren können dann bereits einen Ferienjob im klassischen Sinne annehmen, also etwa als Verkäufer, Kellnerin oder Erntehelferin. Sind sie noch schulpflichtig, dürfen sie in den Ferien bis zu vier Wochen am Stück arbeiten. Allerdings höchstens fünf Tage in der Woche von 6 Uhr bis 20 Uhr, so Chalupa. Die maximale Arbeitsdauer liegt bei acht Stunden am Tag. Wochenendarbeit ist nicht erlaubt. Ausnahmen gibt es aber etwa für Ferienjobs in Krankenhäusern und Pflegeheimen, in der Gastronomie oder in der Landwirtschaft.

Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren dürfen laut Paragraf 14 des Jugendarbeitsschutzgesetzes zudem bis 22 Uhr in Gaststätten arbeiten. Läuft der Betrieb im Schichtsystem, ist auch eine Arbeitszeit bis 23 Uhr erlaubt.

Übrigens: Minderjährige ohne abgeschlossene Berufsausbildung gelten Arbeitsrechtlerin Chalupa zufolge noch nicht als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Sinne des Mindestlohngesetzes. Das greift erst bei volljährigen Ferienjobberinnen und Ferienjobbern. Sie müssen dann auch im Ferienjob einen Mindestlohn von derzeit 12 Euro pro Stunde bekommen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Deutschland waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss im Jahr 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im OECD-Durchschnitt. Die höchsten Quoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand wiesen Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen auf.

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.

Ob beim Start in einen neuen Job oder während einer laufenden Anstellung – es kommt vor, dass der Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis anfordert. Aber sind Arbeitnehmer tatsächlich verpflichtet, dem nachzukommen?

Eine neue Studie von Hilton zeigt, dass die Deutschen fleißiger Treuepunkte sammeln als je zuvor. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen haben zwei oder mehr Kundenkarten. Millennials sind die fleißigsten Sparer. Lockende Gratisangebote sind die treibende Kraft.

Aufhören oder weitermachen? Woran man merkt, dass man zu alt für den Job ist - und welche Wege es in den Ruhestand gibt: Experten zeigen unterschiedliche Wege auf.

Nach der Rezession 2023 sehen Wirtschaftsforscher die deutsche Wirtschaft auf der Stelle treten: Die Industrie schrumpft, die Hoffnung auf eine Erholung durch mehr Exporte und Konsum ist zerstoben.

Hier eine Pizza, da ein Eis - statt Obst und Gemüse. Die Ernährung vieler Kinder weicht einer Analyse zufolge teils deutlich von den Empfehlungen ab. Das kann fatale Folgen haben, warnen Fachleute.

Ransomware hat sich in Deutschland zu einem lukrativen Geschäftszweig für Cyberkriminelle entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 6 von 10 Unternehmen auf diese Weise angegriffen.

Trotz Digitalisierung und Automatisierung müssen immer noch viele Menschen in ihrem Job harte körperliche Arbeit verrichten. Im Gastgewerbe sind es rund 40 Prozent der Erwerbstätigen, die schwer schuften müssen.