Finnen sind die größten Kochmuffel

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ins Kino, Museum oder Theater gehen, in größerer Runde Freunde treffen - etliches ist nicht mehr möglich im Lockdown. Bleibt für viele nur der Seelentröster Essen. «Essen ist die einfachste Form der Belohnung in einer Überflussgesellschaft», bestätigt Johann Christoph Klotter, Professor für Ernährungspsychologie an der Hochschule Fulda.

Essen werde zum Emotionsmanager, sagt der Ernährungspsychologe. «Durch Essen wird die soziale Isolation kompensiert. Ich kann nicht eben mal in ein Café gehen und einen Kaffee trinken, also gehe ich zum Kühlschrank und hole mir was raus.» Weil viele Sportmöglichkeiten wegfallen, droht umso schneller Übergewicht.

In der Menschheitsgeschichte ist Essen außerdem mit sozialer Zugehörigkeit verbunden. «Ich esse in der Familie, im Freundeskreis, ich tausche mich aus über das, was am Tag passiert ist. Das Essen ist das, was die Menschen verbindet», sagt der Professor. Corona macht das ein Stück weit unmöglich.

Klotter sieht jedoch nicht nur negative Auswirkungen. «Corona hat eine Zunahme an Esskompetenz gebracht», sagt er. «Die Leute kümmern sich wieder mehr um das eigene Essen.» In den vergangenen Jahren seien Kochen und Essen immer mehr ein Nebenbei geworden. «Auf einmal ist eine Liebe zum Kochen neu entstanden.»

Für rund ein Fünftel der Deutschen hat aber selbst Corona nichts am Essverhalten geändert. 21 Prozent sind laut Statista Global Consumer Survey 2020 der Meinung, dass Essen möglichst schnell und bequem zubereitet werden sollte. Im internationalen Vergleich stehen die Deutschen damit aber noch ganz gut dar. Spitzenreiter sind die Finnen mit 48 Prozent, gefolgt von Südkorea mit 37 Prozent und den Niederlanden mit 34 Prozent. 

Beim Thema gesunde Ernährung sind die internationalen Unterschiede deutlich geringer: Mehr als die Hälfte der Befragten in allen Ländern gaben an, dass sie versuchen sich bewusst zu ernähren. Größtes Problem ist dabei jedoch meist die fehlende Zeit. In Deutschland antworteten rund zehn Prozent der Befragten, dass sie zu wenig Zeit für vollwertige Mahlzeiten hätten.

(Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Deutschland sind die Chancen für ausländische Arbeitnehmer gestiegen, dass ihre beruflichen Abschlüsse anerkannt werden. Gut zwei von drei positiv entschiedenen Anerkennungsverfahren drehen sich um medizinische Berufe.

Wer Fotos oder Videos im Internet veröffentlicht, auf denen im Hintergrund eine Fototapete zu sehen ist, verletzt damit gemeinhin keine Urheberrechte. In einem der vorliegenden Fälle wurde eine solche Tapete in einem Hotelzimmer verwendet.

In Deutschland waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss im Jahr 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im OECD-Durchschnitt. Die höchsten Quoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand wiesen Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen auf.

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.

Ob beim Start in einen neuen Job oder während einer laufenden Anstellung – es kommt vor, dass der Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis anfordert. Aber sind Arbeitnehmer tatsächlich verpflichtet, dem nachzukommen?

Eine neue Studie von Hilton zeigt, dass die Deutschen fleißiger Treuepunkte sammeln als je zuvor. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen haben zwei oder mehr Kundenkarten. Millennials sind die fleißigsten Sparer. Lockende Gratisangebote sind die treibende Kraft.

Aufhören oder weitermachen? Woran man merkt, dass man zu alt für den Job ist - und welche Wege es in den Ruhestand gibt: Experten zeigen unterschiedliche Wege auf.

Nach der Rezession 2023 sehen Wirtschaftsforscher die deutsche Wirtschaft auf der Stelle treten: Die Industrie schrumpft, die Hoffnung auf eine Erholung durch mehr Exporte und Konsum ist zerstoben.

Hier eine Pizza, da ein Eis - statt Obst und Gemüse. Die Ernährung vieler Kinder weicht einer Analyse zufolge teils deutlich von den Empfehlungen ab. Das kann fatale Folgen haben, warnen Fachleute.