Für jeden fünften Job im Gastgewerbe ist Englisch Voraussetzung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

In jedem fünften Stellenangebot werden Englischkenntnisse gefordert. Bei einem Drittel davon sogar fortgeschrittene Kenntnisse, sogenanntes «verhandlungssicheres Englisch». Das zeigt eine Auswertung des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP). Untersucht wurden im März über 1,9 Millionen Stellenangebote.

Am wichtigsten sind Sprachkenntnisse demnach bei Informatikern. In über der Hälfte aller ausgeschriebenen IT-Jobs (54,1 Prozent) wurden Englischkenntnisse verlangt. Im Bereich Forschung und Entwicklung (50,8 Prozent) geht ebenfalls wenig ohne Englisch. Fachkräfte im Einkauf (47,2 Prozent), Marketing (46,5 Prozent) und Consulting (46,2 Prozent) sollten ebenfalls Sprachkenntnisse vorweisen können.

Im Gastgewerbe wurden in 21,4 Prozent der Stellenanzeigen Sprachkenntnisse gefordert. Kaum eine Rolle spielen Englischkenntnisse im Bereich Transport und Logistik (11,3 Prozent), für Beschäftigte im Bau und Handwerk (5,3 Prozent) sowie für Gesundheits- und Pflegekräfte (3,4 Prozent). 

Regionale Unterschiede

Im Bundesländervergleich erwähnten Arbeitgeber in Hamburg in 38 Prozent aller Stellenangebote Englischkenntnisse. Damit ist die Hansestadt der deutschlandweite Spitzenreiter, gefolgt von Berlin und Hessen mit jeweils rund 30 Prozent. In diesen drei Bundesländern sitzen sowohl überproportional viele Start-ups als auch etablierte international ausgerichtete Unternehmen, in denen Englisch oft sogar die erste Firmensprache ist.

Auf den weiteren Plätzen folgen Bremen (28 Prozent), Baden-Württemberg (26 Prozent) und Bayern (25 Prozent). In Brandenburg (12 Prozent), Sachsen-Anhalt (12 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (11 Prozent) werden Englischkenntnissen hingegen eher selten vorausgesetzt.

Neben Englisch vor allem Französisch gefragt

Neben Englisch ist vor allem Französisch gefragt. Im März setzten Arbeitgeber deutschlandweit in über 14.400 Jobangeboten ein gutes Französisch voraus – und somit in rund einem Prozent aller öffentlich ausgeschriebenen Positionen. Neben den Großstädten, wo viele global ausgerichtete Unternehmen ihren Sitz haben, wünschen Arbeitgeber in drei Flächenländern Französischkenntnisse besonders häufig von ihren künftigen Angestellten: im Saarland (3 Prozent) sowie in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg (0,8 Prozent). Die geografische Nähe zu Frankreich spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Italienisch (5.800 Jobs) und Spanisch (5.100 Jobs) folgten auf den Plätzen drei und vier. Den fünften Platz belegte Polnisch mit rund 3.700 Jobs. Vergleich man die Zahlen mit März 2021, so hat sich die Zahl der Stelleninserate mit geforderten Russischkenntnissen fast verdoppelt und betrug im März 2023 fast 4.000 Stellen. Ukrainische Sprachkenntnisse, die 2021 noch so gut wie keine Rolle spielten, wurden im März 2023 in über 2.000 Jobbeschreibungen gefragt. Diese Jobangebote richteten sich sowohl an ukrainische Schutzsuchende als auch an deutsche Arbeitskräfte in der Flüchtlingshilfe, die meisten davon im öffentlichen und sozialen Bereich.

Weitere gefragte Fremdsprachen waren Arabisch (1.500 Jobs), Türkisch (1.400 Jobs), Chinesisch (1.300 Jobs) sowie skandinavische Sprachen mit jeweils etwa 1.200 Stellenangeboten. (Mit Material der dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Deutschland waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss im Jahr 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im OECD-Durchschnitt. Die höchsten Quoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand wiesen Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen auf.

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.

Ob beim Start in einen neuen Job oder während einer laufenden Anstellung – es kommt vor, dass der Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis anfordert. Aber sind Arbeitnehmer tatsächlich verpflichtet, dem nachzukommen?

Eine neue Studie von Hilton zeigt, dass die Deutschen fleißiger Treuepunkte sammeln als je zuvor. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen haben zwei oder mehr Kundenkarten. Millennials sind die fleißigsten Sparer. Lockende Gratisangebote sind die treibende Kraft.

Aufhören oder weitermachen? Woran man merkt, dass man zu alt für den Job ist - und welche Wege es in den Ruhestand gibt: Experten zeigen unterschiedliche Wege auf.

Nach der Rezession 2023 sehen Wirtschaftsforscher die deutsche Wirtschaft auf der Stelle treten: Die Industrie schrumpft, die Hoffnung auf eine Erholung durch mehr Exporte und Konsum ist zerstoben.

Hier eine Pizza, da ein Eis - statt Obst und Gemüse. Die Ernährung vieler Kinder weicht einer Analyse zufolge teils deutlich von den Empfehlungen ab. Das kann fatale Folgen haben, warnen Fachleute.

Ransomware hat sich in Deutschland zu einem lukrativen Geschäftszweig für Cyberkriminelle entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 6 von 10 Unternehmen auf diese Weise angegriffen.

Trotz Digitalisierung und Automatisierung müssen immer noch viele Menschen in ihrem Job harte körperliche Arbeit verrichten. Im Gastgewerbe sind es rund 40 Prozent der Erwerbstätigen, die schwer schuften müssen.