Gastgewerbe in Baden-Württemberg ächzt zur Sommersaison unter Personalmangel

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ferienzeit, Sonne satt - und trotzdem hat das Lieblingscafé geschlossen? Der Personalmangel zwingt das Gastgewerbe auch in diesem Sommer zu reduzierten Öffnungszeiten, kleineren Speisekarten oder anderen Einschränkungen.

Laut offiziellen Zahlen gebe es in der Branche derzeit rund 4.000 unbesetzte Stellen im Südwesten, sagte ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Stuttgart. Da aber nicht alle Betriebe ihre offenen Stellen meldeten, gehe der Verband eher von 10.000 bis 15.000 unbesetzten Stellen aus. Rund zwei Drittel der Betriebe bezeichneten einer jüngsten Dehoga-Umfrage zufolge den Personalmangel als drängendstes Problem.

Für die Kunden hat das Folgen: Viele Betriebe führten neben dem Montag auch den Dienstag und Mittwoch als Ruhetag ein oder öffneten nur abends ihre Türen, sagte der Sprecher. Auch die Speisekarten seien ausgedünnt. Teils machten Hotels oder Restaurants gerade in den umsatzstarken Ferienzeiten - etwa über Pfingsten oder Ostern - auch komplett zu.

«Das ist eigentlich untypisch, weil da das meiste Geld gemacht wird.» Teils sei einfach kein Personal da, teils wollten Inhaber den eigenen Mitarbeitern auch entgegenkommen, damit diese zu Ferienzeiten auch in den Urlaub könnten. «Man muss auch schauen, dass man die Mitarbeiter hält.»

Dennoch zeigte sich der Sprecher mit dem bisherigen Verlauf der Sommersaison zufrieden. «Besonders gut läuft es in der Ferienhotellerie», sagte er. Im Schwarzwald, am Bodensee oder in Oberschwaben sei die Branche jetzt schon über dem vorpandemischen Niveau von 2019. «Was wir aus Corona mitgenommen haben, ist der Trend zum Urlaub im eigenen Land.» In Städten wie Stuttgart etwa merke man aber immer noch, dass die Geschäftsreisenden ausbleiben. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Deutschland waren 25- bis 64-Jährige mit mittlerem Bildungsabschluss im Jahr 2023 deutlich häufiger erwerbstätig als im OECD-Durchschnitt. Die höchsten Quoten für Personen mit mittlerem Bildungsstand wiesen Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen auf.

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.

Ob beim Start in einen neuen Job oder während einer laufenden Anstellung – es kommt vor, dass der Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis anfordert. Aber sind Arbeitnehmer tatsächlich verpflichtet, dem nachzukommen?

Eine neue Studie von Hilton zeigt, dass die Deutschen fleißiger Treuepunkte sammeln als je zuvor. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen haben zwei oder mehr Kundenkarten. Millennials sind die fleißigsten Sparer. Lockende Gratisangebote sind die treibende Kraft.

Aufhören oder weitermachen? Woran man merkt, dass man zu alt für den Job ist - und welche Wege es in den Ruhestand gibt: Experten zeigen unterschiedliche Wege auf.

Nach der Rezession 2023 sehen Wirtschaftsforscher die deutsche Wirtschaft auf der Stelle treten: Die Industrie schrumpft, die Hoffnung auf eine Erholung durch mehr Exporte und Konsum ist zerstoben.

Hier eine Pizza, da ein Eis - statt Obst und Gemüse. Die Ernährung vieler Kinder weicht einer Analyse zufolge teils deutlich von den Empfehlungen ab. Das kann fatale Folgen haben, warnen Fachleute.

Ransomware hat sich in Deutschland zu einem lukrativen Geschäftszweig für Cyberkriminelle entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 6 von 10 Unternehmen auf diese Weise angegriffen.

Trotz Digitalisierung und Automatisierung müssen immer noch viele Menschen in ihrem Job harte körperliche Arbeit verrichten. Im Gastgewerbe sind es rund 40 Prozent der Erwerbstätigen, die schwer schuften müssen.