Globaler Hotelinvestmentmarkt bleibt 2019 auf hohem Niveau

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Mit insgesamt 67,7 Mrd. USD konnte der globale Hotelinvestmentmarkt 2018 das starke Transaktionsergebnis des Vorjahres (2017: 66,4 Mrd. USD) noch einmal übertreffen. Dies auf Basis eines bemerkenswerten Wachstums in den USA von rund 30 Prozent auf 36,5 Mrd. USD. Starke Rückgänge gab es demgegenüber in der Region Asien-Pazifik (- 38 % auf 8,3 Mrd. USD), leicht abgeschwächt hat sich das Transaktionsvolumen in  EMEA (- 7 % auf 22,9 Mrd. USD), obgleich dort mit 4,9 Mrd. USD der größte Teil grenzüberschreitender Investitionen zu notieren war, vor allem aus dem Nahen Osten und Asien. 

Für 2019 geht JLL laut dem jüngsten Report Hotel Investment Outlook 2019 von einem globalen Ergebnis auf Vorjahresniveau aus, mit einer weiteren Abschwächung in EMEA auf 21,2 Mrd. USD (zwischen - 5 und -10 %), einem Zuwachs um 15 Prozent in AsienPazifik und einem gleichbleibend hohen Niveau in Amerika.  

„Zunehmend volatile Aktienmärkte, schwächere Konjunkturwachstums-Prognosen, Ungewissheit im Blick auf das Tempo zukünftiger Zinsanstiege, Handelsspannungen zwischen den USA und China, politische Unsicherheiten in Großbritannien, Frankreich und Italien dürften die Stimmung der Investoren das ganze Jahr über auf eine harte Probe stellen“, so Stefan Giesemann, Executive Vice President der JLL Hotels & Hospitality Group. Gleichzeitig erwarte JLL, dass die Hotelbelegungszahlen und die Performance der Hotels auf dem hohen Niveau bleiben, der Reise- und Tourismussektor sogar ein weiteres Rekordjahr erlebe.

„Auch der Hotelinvestmentmarkt strotzt vor Kraft. Das für Investoren attraktive Rendite-Profil sorgt für eine starke Nachfrage. 2019 bleibt ein Jahr, in dem man Produkte auf hohem Niveau veräußern kann und aus Bieterprozessen dabei Vorteile zieht“, so Giesemann. Dabei dürften in Europa weniger Portfoliotransaktionen, mehr Einzeltransaktionen zu sehen sein. Darüber hinaus konkurrieren Private Equity-Gruppen und andere renditeorientierte Investoren zunehmend mit Investoren mit niedrigeren Kapitalkosten. Dies werde Sekundärmärkte wie Portugal und Italien weiter in den Fokus solcher Anleger rücken. In den vergangenen Jahren sind neue Investoren mit neuen Investmentstrategien jenseits der direkten Akquisition in den Hotelmarkt eingestiegen, beispielsweise in Gestalt von Debt Investments, strategischen Joint Ventures, Re-Kapitalisierungsmaßnahmen und Immobilien- und Markenfusionen bzw. - übernahmen. Dies wird auch 2019 weit verbreitet sein.

Weitere Ergebnisse des “JLL Hotel Investment Outlook”:

  • Verstärkte Projektentwicklungs-Tätigkeit. Annähernd 60% der in der Pipeline bzw. der derzeit im Bau befindlichen Hotelzimmer weltweit entfielen auf Deutschland und Großbritannien, die das zusätzliche Angebot aufgrund starker Tourismuswachstums-Prognosen mittelfristig absorbieren dürften.
     
  • Erlebnisreisen im Luxushotel-Markt: Heutige Luxus-Konsumenten sind zunehmend auf der Suche nach Erlebnissen und legen weniger Wert auf den Erwerb materieller Güter. Dies zeigt sich in der hohen Nachfrage im Luxus-Hotelsegment. Sowohl auf dem US-amerikanischen Luxusresort-Markt als auch beispielsweise für Hotels in Paris, Rom, Florenz, Bangkok, den Malediven, Singapur und Tokio ist ein Zuwachs des RevPAR (Logiserlös pro verfügbarem Zimmer) zu beobachten. Damit werden natürlich auch Transaktionen noch attraktiver. Sie haben im Luxushotelbereich in den USA 2018 um drei Viertel zugelegt. In Europa sind es die am Mittelmeer gelegenen Luxus-Resorts, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen.
     
  • Hotels drängen in den Flexible Workspace-Markt. Hotelbetreiber schlagen aus dem Flexible Workspace-Boom in Europa Kapital. „Die Umwandlung von Hotel-Lobbys in gemeinsame Arbeitsflächen ist ein innovativer Weg zur Maximierung des Ertragspotentials und zur Stärkung der Hotelmarke bei Gästen und einer breiteren Öffentlichkeit“, so Heidi Schmidtke, Executive Vice President der JLL Hotels & Hospitality Group. Schmidtke weiter: „Wir rechnen damit, dass weitere Hotelbetreiber, insbesondere Marken mit jüngerer Zielgruppe, folgen werden und ihre öffentlichen Flächen verstärkt ‚digitalen Nomaden‘ zugänglich machen.“
     
  • Diversifizierung der Marken: Betreiber konzentrieren sich bei Projektentwicklungen verstärkt auf ihre Select Service-Marken. In reifen Volkswirtschaften entfallen 32% der bestehenden, aber nur 19% der im Bau befindlichen Hotelzimmer auf Markenhotels mit Komplettservice. Ein Drittel der im Bau befindlichen Zimmer entfallen auf Hotels einer erst in den letzten Jahren auf dem Markt auftretenden Marke. „Vor dem Hintergrund höherer Projektentwicklungskosten, der Dichte bestehender Markenhotels und höherer Betriebskosten von Komplettservice-Hotelangeboten, verfolgen Hotelbetreiber damit weiter den Trend in Richtung des mittleren Marktsegments mit reduziertem Serviceangebot“, so Heidi Schmidtke.  

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pizza und Pasta sind nicht nur in Italien in aller Munde: Auch in sechs anderen europäischen Ländern liegt die italienische Küche weit vorn. Am schlechtesten bewerten viele das Essen von der Insel. Das sehen auch die Briten so.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Ent­spannung nach dem Urlaub hält bei vielen Beschäftigten nicht lange an. Jeder dritte Befragte ist bereits in der ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub wieder urlaubsreif.

Frauen waren stets unzufriedener mit dem eigenen Einkommen als Männer. Diese Lücke ist einer Studie zufolge zuletzt zumindest kleiner geworden. Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit.

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber lästern oder gar Geheimnisse ausplaudern, kann sie das ihren Job kosten. Denn Verschwiegenheit ist nicht nur eine Stilfrage, sondern auch ein rechtlicher Anspruch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Taylor Swift hat ihre Fans in Deutschland begeistert. Frohlocken konnten aber auch die Gastgeber an den Auftrittsorten. Eine Mastercard-Auswertungen verdeutlicht den „Swift-Effekt”.

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.

Das Smartphone nicht sofort griffbereit zu haben - für die meisten von uns fast unvorstellbar. Manche Arbeitgeber aber verbieten die private Handynutzung am Arbeitsplatz. Ist das erlaubt?

Ferienwohnungen bieten einigen Komfort. Doch wenn etwas zu Bruch geht, kann das die Freude schnell trüben. Welche Versicherungen wichtig sind – und worauf Urlauber besonders achten sollten.